Wien - Die Junge VP, deren Forderung nach einer Nacht-U-Bahn die Wiener bei der Volksbefragung mehrheitlich unterstützten, legte am Mittwoch gleich nach. Geht es nach den Jungschwarzen, sollen U-Bahn und Nachtbusse spätestens ab Anfang März rund um die Uhr und im 15-Minuten-Takt verkehren. Die Busse sollen auch ins Umland fahren: "Die Planungsarbeiten soll man den Experten überlassen" , lautete die knappe Antwort der Wiener Linien.

Dass sich das Ergebnis bei der Frage nach der Nacht-U-Bahn am Wochenende noch zu einem Ja gedreht hat, hängt mit dem Auszählungsgrad der Stimmen zusammen. Beim ersten Zwischenergebnis am vergangenen Samstag waren nur die in den Annahmestellen abgegeben Stimmen - rund 26.000 - ausgezählt worden.

Bisher 54-prozentige Zustimmung zur 24-Stunden-U-Bahn

Bei dieser ersten Auswertung hatte es mit 54 Prozent einen leichten Überhang der Nein-Stimmen gegeben. Am Dienstag war inklusive der bis dahin eingelangten Briefwahlstimmen ein Auszählungsgrad von 276.834 Stimmen erreicht. Das ergab schließlich eine 54-prozentige Zustimmung zur 24-Stunden-U-Bahn.

Bürgermeister Michael Häupl (SP) hofft, dass seine Befragung bezüglich der Beteiligung noch einen Stockerlplatz erringt. Derzeit liegt sie mit 26,04 Prozent auf dem undankbaren vierten Rang. Nach der Auszählung aller Stimmen, so Häupl, sei es möglich, dass die Beteiligung auf 27 Prozent steige. (red, DER STANDARD Printausgabe 18.2.2010)