Das Rindvieh ist in den alpinen Gegenden Österreichs weit verbreitet. Für den Bauern ist die Arbeit mit dem Rind schwer und unbedankt, weil das Einkommen der heimischen Bauern insgesamt eh nur mit mickrigen 60 Prozent subventioniert ist (vom Steuerzahler, bzw. der EU).

Zum Glück gibt es Jungbauern, die sich nicht damit zufriedengeben wollen, beim Melken den Kuhschweif ins Gesicht zu kriegen. Im Salzburger Wahlkampf für die Landwirtschaftskammer wird jetzt der FPÖ-Kandidat Alois Nußbaumer plakatiert. Mehreren Standard-Lesern ist aufgefallen, dass der Jungbauer eine (seine?) Kuh mit aufs Plakat genommen hat, mit dem Zuchtvermerk "reinrassig & echt".

Will uns Jungbauer Alois damit sagen, seine Plakatkuh hätte keinen Migrationshintergrund? Handelt es sich vielleicht um eine Züchtung aus der Linie der Urkuh Audhumbla der nordisch-germanischen Mythologie? Oder wollten die Hintermänner des freiheitlichen Bauernburschen Alois doch eine subtil rassistische Botschaft anbringen?

Nein, die Heimatseite der FPÖ erklärt, offenbar aus gegebenem Anlass: "Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass am Weltmarkt angepasste, extrem hoch- und überzüchtete Milch- und Zuchttiere (v.a. Rinder) nicht unseren Vorstellungen entsprechen" .

Na gut, Hauptsache die Rindviecher im Einflussbereich der FPÖ sind reinrassig. (rau, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.02.2010)