Laut EU-Statistik sind 3,7 Prozent der RegierungschefInnen Frauen, 25 Prozent der Regierungsmitglieder, 18,5 Prozent der ParlamentspräsidentInnen, 24 Prozent in den Parlamenten und 30 Prozent in der EU-Kommission. 

Angesichts der Zahlen kommt die Frage auf, ob Frauen sich nicht öfter und gründlicher als ihre männlichen Kollegen beweisen müssen, dass sie kompetent sind? Finden sie im Berufsleben heute die gleichen Verhältnisse vor wie die Männer? Warum verdienen Frauen in Österreich und Polen bis zu 30 Prozent weniger? Mit welchen Strategien kann Chancengleichheit für Frauen und ihre Präsenz im öffentlichen Leben unterstützt werden? Wäre eine gesetzlich verankerte Frauenquote die Lösung oder eine gleichgestellte Falle?

Sowohl Polen als auch Österreich kommen nicht umhin, sich mit dem Thema der Geschlechtergerechtigkeit auseinanderzusetzen und Antworten auf die damit verbundenen Fragen zu finden. Zwar war 2007 das Internationale Jahr der Chancengleichheit, doch über Frauenquote und weibliche Präsenz im öffentlichen Leben muss noch immer diskutiert und gestritten werden: in Polen zur Zeit leidenschaftlich, in Österreich noch etwas zögerlich.

Das Polnische Institut schließt sich dieser Debatte an und will im Rahmen einer Diskussion ergründen, was angesehene und politisch engagierte Frauen aus beiden Ländern über das Thema denken.

Mit:

Dr.in Sławomira Walczewska,
Geb. 1960, polnische Philosophin und Frauenaktivistin, Redakteurin der ersten polnischen feministischen Zeitschrift "Pełnym Głosem" (Mit voller Stimme), Mitbegründerin der Frauenstiftung eFKa.

Izabela Kloc
Geb. 1963, Politikerin, seit 2005 Abgeordnete zum polnischen Parlament (PiS / Recht und Gerechtigkeit).

Judith Schwentner
Geb. 1968, Journalistin, Frauensprecherin der Grünen, seit 2008 Nationalratsabgeordnete.

Sibylle Hamann
Geb. 1966, freie Journalistin, ständige Kolumnistin bei der Tageszeitung "Die Presse", regelmäßige Autorin für die Wochenzeitung "Falter", Chefredakteurin der "Liga. Zeitschrift für Menschenrechte". Ihr Letztes Buch "Weißbuch Frauen - Schwarzbuch Männer. Warum wir einen neuen Geschlechtervertrag brauchen" (gemeinsam mit Eva Linsinger) erschien 2008 im Verlag Deuticke.

Moderation: Petra Stuiber (Der Standard) (red)