Foto: Drachengasse / Markus Uehlein

Der Titel Fuck the Pain away oder Punk is Dead! Sex am Acker macht jedenfalls neugierig. Und ja, es wird geackert und gestöhnt und vom Ficken ist die Rede und vom Schreiben. Es geht um die amerikanische Punk-Autorin Kathy Acker (1947-1997), deren Lebensstationen und Themen das Theaterkollektiv Sequenz in einer Koproduktion mit dem Theater Drachengasse zu einer sprachgewaltigen und kurzweiligen Uraufführung brachte (Konzeption und Regie: Ines Rössl, Maria Wlassow).

Auf der Bühne liegt ein Haufen Autoreifen, steht ein Raubtierzwinger, hängt eine Schaukel - Markierungen eines kurzen Lebens. Drei Körper, die sich einen blauen Plastikbären zwischen den Schenkeln reiben, und drei Stimmen, die eine sexuelle, eine körperliche Sprache sprechen: "Die Mösen sind zu hören, dicht gedrängt wie Vogelschreie."

Absolute Begierde, Frau-Sein und das Verlangen nach dem Unmöglichen bestimmen eine hoffnungslose, gewalttätige und letztlich banale Welt, in der sich die Frage nach dem Wie und dem Wozu des Schreibens stellt. Ein beeindruckender theatraler Zugang zu einer Autorin auf der Suche nach einer eigenen Stimme. (gil, DER STANDARD/Printausgabe, 17.02.2010)