Bild nicht mehr verfügbar.

In Europa wurden im Jänner etwas mehr als eine Million Neuwagen verkauft, um 13 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Foto: Reuters

Brüssel/Frankfurt - Die Nachfrage nach Neuwagen in Europa hat zu Jahresbeginn deutlich angezogen. In Österreich erhöhten sich die Neuzulassungen im Jänner gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent auf 20.882 Fahrzeuge. In Westeuropa wurden im ersten Monat dieses Jahres nur in Deutschland weniger Autos verkauft als vor einem Jahr. Die wichtigsten internationalen Märkte mit Ausnahme Russlands verzeichneten im Jänner ein Absatzplus, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

In Europa wurden im Jänner etwas mehr als eine Million Neuwagen verkauft. Das waren um 13 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der europäische Verband der Automobilhersteller ACEA in Brüssel berichtete. EU-weit gingen die Zulassungen im Vergleich zum Jänner 2008 hingegen um 17,3 Prozent zurück.

Die positive Entwicklung im Jänner ist allerdings auch auf den schwachen Vorjahresmonat zurückzuführen. Im Verlauf des Jahres 2009 wurden in zahlreichen europäischen Ländern Programme auf den Weg gebracht, um den Neuwagenverkauf anzukurbeln. Die Verschrottungsprämien wirkten sich nach ACEA-Angaben im Jänner in vielen westeuropäischen Ländern weiter positiv aus.

So verzeichneten mit Ausnahme Deutschlands alle großen europäischen Märkte wie Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien zweistellige Zuwachsraten. Dagegen gingen die Neuwagenkäufe in den neuen EU-Ländern um fast ein Viertel (23 Prozent) zurück. Besonders hart traf es Rumänien mit einem Minus von 85 Prozent, wie der VDA berichtete. Auch in Russland blieb die Nachfrage schwach. Im Jänner wurden dort knapp 74.000 Autos verkauft - 37 Prozent weniger als vor einem Jahr. Eine Verschrottungsprämie soll die Nachfrage von März an beleben.

US-Markt stabilisiert

Der US-Markt stabilisierte sich im Jänner weiter. Mit knapp 700.000 Fahrzeugen übertrafen die Verkäufe das Vorjahresergebnis um gut 6 Prozent. In Japan stiegen die Neuzulassungen im Jänner um knapp ein Viertel auf fast 320.000 Fahrzeuge. Noch stärker legte der größte Wachstumsmarkt China zu. Dort wurden im Jänner knapp 1,1 Millionen Fahrzeuge verkauft - 121 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Neben dem Basiseffekt des schwachen Vorjahresergebnisses sorgten die Erholung der Wirtschaft sowie Konjunkturprogramme für den erneuten Nachfrageanstieg.

In Europa konnte sich unter den deutschen Herstellern die Volkswagen-Gruppe mit einem Absatzplus von 11,6 Prozent auf knapp 224.000 Fahrzeugen am besten behaupten. Opel steigerte den Absatz um 4,3 Prozent auf fast 69.000 Einheiten.

BMW konnte die Verkäufe den ACEA-Angaben zufolge um 5 Prozent auf 46.500 Fahrzeuge steigern - allerdings allein wegen der Marke Mini, die fast 35 Prozent mehr Autos verkaufte als vor einem Jahr. Die Marke BMW stagnierte (minus 0,2 Prozent). Daimler musste ein Minus von 15 Prozent auf 41.100 Wagen hinnehmen. Toyota legte trotz der weltweiten Rückrufaktionen um 12,4 Prozent auf 58.000 Neuwagen zu. (APA)