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38 Prozent der Geschäftsführer und 42 Prozent der leitenden Angestellten wurden laut der Erhebung mehr als fünf Tage auf Kosten des Betriebs weitergebildet, aber nur 29 Prozent der nicht leitenden Angestellten und 13 Prozent der angelernten Arbeiter.

Foto: APA/Matthias Schrader

Wien - Je höher die berufliche Position von Mitarbeitern, umso mehr bezahlte Weiterbildung wird ihnen vom Unternehmen gewährt. Das ist das Ergebnis der Studie "Weiterbildung 2010" (500 Interviews in Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Jänner), welche die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) präsentiert hat. Dort wurde auch für den 26. Februar der zweite "Tag der Weiterbildung" angekündigt.

Weiterbildung eher "oben"

38 Prozent der Geschäftsführer und 42 Prozent der leitenden Angestellten wurden laut der Erhebung mehr als fünf Tage auf Kosten des Betriebs weitergebildet, aber nur 29 Prozent der nicht leitenden Angestellten und 13 Prozent der angelernten Arbeiter. Befindet sich jemand weiter unten in der Hierarchie, werden ihm eher kurze Weiterbildungsangebote finanziert: 30 Prozent der angelernten Arbeiter bildeten sich bis zu zwei Tage pro Jahr weiter, bei den nicht leitenden Angestellten waren es 29 Prozent. Bei leitenden Angestellten und Geschäftsführern nutzten nur 15 Prozent solche Kurz-Weiterbildungen. PbEB-Sprecher Michael Walter (Kurator des Wirtschaftsförderungsinstituts WIFI) führt dies darauf zurück, dass leitende Angestellte vor allem in den Bereichen Social Skills und Management geschult werden, während Arbeiter und nicht leitende Angestellte fachbezogene Ausbildungen zu Technologie, Produktion oder Organisation bekommen.

Budgets bleiben konstant

Weitere Ergebnisse der Studie: Die Weiterbildungsbudgets der Unternehmen bleiben im Vergleich zum Vorjahr konstant: 68 Prozent haben dafür gleich viel eingeplant wie 2009, 13 Prozent mehr und acht Prozent weniger Budget. Als eine Folge der Wirtschaftskrise meint die PbEB, dass fachbezogene Qualifikationen für 45 Prozent der Befragten immer wichtiger werden. Doch auch Soft-Skills-Schulungen wird von 17 Prozent zunehmende Relevanz zugesprochen. Für 37 Prozent sind beide Bereiche gleich wichtig. Die wichtigsten Weiterbildungsbereiche sind wie schon 2009 Technik und Produktion (27 Prozent), auf Platz zwei rangiert mit 21 Prozent Persönlichkeitsbildung. Mehr Bedeutung als bisher haben die Bereiche Verkaufstraining und Marketing (20 Prozent).

Ältere Mitarbeiter lassen sich vor allem durch finanzielle Anreize (23 Prozent), Arbeitsplatzsicherheit (acht Prozent) oder Aufstiegschancen (sieben Prozent) zu Weiterbildung motivieren. Aus Sicht der Unternehmen hat Weiterbildung für ältere Mitarbeiter einen hohen Stellenwert, nur jeder Fünfte sieht dazu keine Notwendigkeit. Allerdings würden sich die Unternehmen in diesem Bereich mehr Förderungen wünschen, ein Viertel der Befragten sieht hier klaren Nachholbedarf.

Die 2007 gegründete "Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung" besteht aus Weiterbildungs-Anbietern wie WIFI, mehreren Unis und Akademien, die nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund 40 Prozent repräsentieren. Am Freitag kommender Woche (26. Februar) veranstaltet die Plattform den zweiten "Tag der Weiterbildung", um die Bedeutung der Weiterbildung in der Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern bewusst zu machen. (APA)