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An den Börsen dürften in den nächsten Wochen wieder die Wirtschaftsdaten in den Vordergrund rücken.

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Wien – In die tagelang anhaltende Euphorie der Aktienbörsen mischen sich immer mehr warnende Stimmen: "Wir befinden uns nicht am Anfang einer neuen Aufwärtsbewegung", warnt Elisabeth Staudner, Kapitalmarktexpertin der Constantia Privatbank. Als Gründe dafür nennt sie einen Ölpreis, der erst lange nach einer gesicherten Stabilität im Irak deutlich unter 30 Dollar sinken werde und eine erwartete weitere Eintrübung der US-Wirtschaftsdaten.

Nervosität

Die Börsen reagieren derzeit scheint's nur höchst nervös auf Nachrichten aus dem Irak. Die Umsätze sind eher dünn, getrieben sind Bewegungen stark von Hedgefonds. Wahrscheinlich ist aber, dass die in den nächsten Wochen anstehenden Wirtschaftsdaten in den Vordergrund rücken. "Wir dürfen uns nicht von einer patriotischen Rallye blenden lassen", sagten auch US-Fondsmanager der Agentur Bloomberg und verwiesen auf eine sich beschleunigende Spirale der nach unten revidierten Gewinnprognosen der US-Börsenfirmen.

Verdüsterte Gewinnprognosen

Derzeit beginnt ja wieder der Berichtsreigen zum ersten Quartal. Auf eine Firma mit verbesserten Gewinnschätzungen kommen dabei drei mit verdüsterten Gewinnprognosen. "Die Wirtschaft ist in einem schlechteren Zustand als angenommen", leitet daraus der Finanzdienstleister Thomson Financial ab.

Rechnet man die Versorger, die – vom hohen Ölpreis getrieben – besser dastehen, aus der Statistik heraus, dann sind die Gewinne der im großen US-Index S&P vertretenen 500 Firmen im ersten Quartal nur um 1,9 Prozent gestiegen. Ursprüngliche Gewinnschätzungen für 2003 liegen im S&P-Index aber im zweistelligen Bereich.

Mit Spannung werden unter anderen die US-Arbeitslosenanträge am Donnerstag erwartet, in der kommenden Woche sollte der Michigan-Index Aufschlüsse über die (erwartet schlechtere) Befindlichkeit der Verbraucher geben. (kbau, DER STANDARD, Printausgabe 9.4.2003)