Klagenfurt - Die Streichung der Spätverbindung Wien-Klagenfurt durch die AUA erhitzt in Kärnten weiterhin die Gemüter. Die Wirtschaft fordert vehement eine Aufrechterhaltung der für sie wichtigen Verbindung. Wirtschaftsreferent LHStv. Karl Pfeifenberger (F) fordert von den Fluglinien günstigere Tarife, um bessere Auslastungen zu erzielen. In Kärnten befürchtet man weitere Einschränkungen, was AUA-Manager Rudolf Mertl dementierte.

Bei einer Radiodiskussion im ORF-Kärnten prallten Montagabend die Meinungen aufeinander. Othmar Petschnig, Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung, betonte, bis zu 7.000 Personen hätten den gestrichenen Abendflug in Anspruch genommen, diese seien "mit Sicherheit für ein Umsatzvolumen von 200 Mio. Euro gut". Der Wirtschaftsstandort Kärnten sei nur dann attraktiv, wenn die heimischen Betriebe auch aus dem Ausland rasch zu erreichen seien.

Das Land als Haupteigentümer ist an einem florierenden Flughafen interessiert, wie Pfeifenberger betonte. Eine Kooperation zwischen Wirtschaft und Politik, die Flughafendirektor Hans Laubreiter als möglichen Lösungsansatz bezeichnete, zeichnet sich indes nicht ab.

Pfeifenberger erklärte, würden die Fluglinien nicht günstigere Tarife anbieten, werde das Land die Flugverbindungen neu ausschreiben: "Dann wird es eben auch einen Billigflieger geben, der diese Verbindung Klagenfurt-Wien übernimmt." Wenn diese Ausschreibung gewollt werde, dann werde er sie auch durchführen, sagte der Wirtschaftsreferent. Dafür wolle er aber auch sehen, dass IV und Wirtschaftskammer "mit am Tisch sitzen und beschließen, dass sie auch etwas mitbezahlen".

Dieses Ansinnen lehnte wiederum WK-Präsident Franz Pacher strikt ab: "So funktioniert das sicher nicht." ÖGB-Präsident Adam Unterrieder unterstrich die Bedeutung des Flughafens als direkter und indirekter Arbeitgeber für 400 Beschäftigte. Man müsse sich bemühen, mehr Tourismus zu betreiben und mehr Möglichkeiten schaffen, von Klagenfurt aus Ziele anzufliegen. (APA)