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Rüdiger Safranski, ausgezeichnet mit dem Paul-Watzlawick-Ehrenring.

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Wien - Philosoph Rüdiger Safranski, Autor von Biografien über Nietzsche, Heidegger und Schiller sowie Verfasser eines bedeutenden Werkes über die deutsche Romantik, erhält 2010 den Paul-Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien. Der 64-jährige Deutsche wird die Auszeichnung am 11. Mai im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien in Empfang nehmen und aus diesem Anlass auch eine "Wiener Vorlesung" zum Thema "Zeit und Entschleunigung" halten.

Die Jury unter Vorsitz von Erhard Busek hat sich einstimmig für Safranski ausgesprochen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. "Keiner hat so deutlich wie er das Bild der Romantik, des Genies und des deutschen Idealismus so einleuchtend neu interpretiert wie Safranski: bestechend in der Argumentation und beeindruckend in der literarischen Ausformulierung", so Busek. Co-Jurorin Annemarie Gruber ergänzt dazu: "Er beschreibt, erklärt und analysiert, ohne zu werten oder zu verurteilen. Das können nur wenige. Sein Versuch über das Böse gehört für mich zum Besten, das in der deutschen Philosophie der Nachkriegszeit geschrieben wurde."

Safranski, 1945 geboren, studierte u.a. bei Theodor W. Adorno in Frankfurt und in Berlin. Heute ist er unter anderem Co-Moderator des Philosophischen Quartetts im ZDF. Der Paul-Watzlawick-Ehrenring versteht sich als Hommage an den 2007 verstorbenen österreichischen Psychoanalytiker und Kommunikationswissenschafter. Bisherige Ehrenringträger sind der in den USA lehrende österreichische Soziologe und Kommunikationswissenschafter Peter L. Berger sowie die Kulturwissenschafterin und Max-Planck-Preisträgerin Aleida Assmann. (APA)