Wien - Die Kredit- und Wirtschaftskrise hat auch in der staatlichen Förderbank AWS ihre Spuren hinterlassen. Wohl blieb 2009 die Gesamtförderleistung mit 982 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau, mit ihr stiegen aber auch die Ausfälle. "Die Haftungsausfälle zeigen steigende Tendenz" , sagte AWS-Geschäftsführer Hans Moser am Dienstag in einer Pressekonferenz. Die Ausfallsquote bei Garantien sei um zirka 20 Prozent gestiegen.

Zum Vergleich: 2008 musste AWS bei 938 Mio. Euro Haftungs- und Garantieobligo 19,7 Mio. Euro abschreiben, das sind 2,1 Prozent. Während Moser und sein Ko-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister von rückläufiger Kreditnachfrage berichten, stiegen die Haftungen um 39 Prozent von 681 auf 946 Mio. Euro (während die entsprechende Förderleistung von 370 auf 296 Mio. Euro sank). 2010 rechnet man mit einem weiteren leichten Anstieg der Ausfälle.

Von den 50 Mio. Euro Kleinkreditvolumen wurden 2009 nur 17 ausgeschöpft, der 550 Mio. Euro ERP-Kredittopf wurde zu 95 Prozent geleert. Um beim Wirtschaftsaufschwung mitzuhelfen, nimmt AWS heuer "etwas mehr Risiko und stellt etwas weniger auf dingliche Sicherheiten ab" und hat die ERP-Kreditrahmen von 10.000 auf 30.000 erhöht. Die Zinsen wurden auf 1,5 Prozent gesenkt. 40 Mio. Euro stehen im Mittelstandsfonds zur Veranlagung bereit. Forschungsunternehmen können 15 Mio. Euro Risikokapital anzapfen. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.2.2010)