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Das letzte Duell zwischen Sturm und RB Salzburg endete am 6. Dezember 2009 in Graz ohne Tore.

Foto: APA/ LEODOLTER

Graz - Österreichs Fußball-Frühjahr startet am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF 1) mit dem vorgezogenen ÖFB-Cup-Achtelfinal-Schlager Sturm Graz - Red Bull Salzburg. Für beide Mannschaften ist es ein echter Härtetest vor dem Meisterschaftsrückrundenstart am Wochenende. Salzburg bekommt es am Samstag auswärts mit Ried zu tun, Sturm muss erst am Sonntag beim abgeschlagenen Schlusslicht Austria Kärnten antreten.

Sechs Mal sieglos vs. Acht Runden ungeschlagen

Im Duell des Tabellen-Vierten mit dem -Zweiten steht eine Zitterpartie bevor, auch das bisher einzige Saisonduell in der Grazer UPC-Arena war mit einem Remis (0:0 am 6. Dezember 2009) zu Ende gegangen. "Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir zum selben Zeitpunkt wie alle anderen gestartet wären", sagte Sturm-Coach Franco Foda. Zudem sei die späte Anpfiffzeit für die Fans nicht günstig. "Aber man muss es nehmen, wie es kommt", fügte der Deutsche hinzu, der auf einen gelungenen Frühjahrsstart hofft. Seine Elf muss dafür aber eine Negativserie von sechs sieglosen Spielen in Folge (0/3/3) hinter sich lassen und das gegen einen Gegner, der wiederum acht Runden nicht mehr verloren hat (4/4/0).

Die Aufstellung der Grazer wird sich von der Herbst-Stammformation kaum unterscheiden, das neuverpflichtete Trio - Mittelfeldspieler Klaus Salmutter, Stürmer Roman Kienast und der verletzte Christian Prawda - sind wohl noch kein Thema für die ersten Elf. "Kienast und Salmutter sind Spieler mit einem Riesenpotenzial", ist sich Foda bewusst. Man müsse ihnen allerdings noch die nötige Zeit geben.

"Kienast hat immerhin in der ersten norwegischen Liga gespielt und auch bei der EURO gut agiert. Das Problem ist aber, dass er seit November nicht mehr fußballerisch aktiv war", meinte Foda. Salmutter wiederum bezeichnete der Sturm-Coach als Spieler, der sich wohlfühlen muss. "Meine Aufgabe wird es sein, ihn wieder dorthin zu bringen, wo er einmal war", analysierte Foda.

Die Gäste treten in Graz aller Voraussicht nach ohne Marc Janko an, der Stürmerstar, der mit Knöchelproblemen zu kämpfen hat, soll für die Meisterschaft sowie dem Europa-League-Gastspiel bei Standard Lüttich in der nächsten Woche geschont werden. "Ich werde kein Risiko eingehen", betonte der seit Montag bis 2012 an den Verein gebundene Stevens diesbezüglich.

Weiterkommen will der Niederländer aber klarerweise schon. "Wir werden das Spiel auf jeden Fall seriös angehen und wenn einer meiner Spieler denkt, dass ist ein Larifari-Spiel, dann soll er gleich zu Hause bleiben. Ich möchte den ÖFB-Cup gewinnen", betonte Stevens, der zweimal den DFB-Cup mit Schalke 04 gewonnen hat.

Dem stimmte auch der deutsche Stürmer-Routinier Alexander Zickler zu: "Das ist mit Sicherheit ein großer Anreiz, diesen Titel endlich nach Salzburg zu holen. Wir versuchen alles und werden in jedem Wettbewerb unser Bestes geben." Zickler wird wohl nur auf der Bank Platz nehmen, Roman Wallner dafür zu seinem Pflichtspieldebüt im Bullen-Trikot kommen.

Die Vorbereitung der Mozartstädter sei allerdings nicht optimal verlaufen. "Das Spiel kommt aber nicht zu früh, obwohl wir natürlich noch nicht wissen, wo wir stehen", sagte Stevens. Die Cup-Partie wurde um ein Monat vorgezogen, da die Salzburger bei einem Aufstieg gegen Standard Lüttich (18. und 25. Februar) im März immer noch in der Europa League im Einsatz wären. Zuerst hätte das Spiel bereits am 9. Februar über die Bühne gehen sollen, dann wurde das Match wegen der ORF-Live-Übertragung wieder um einen Tag verschoben und die Mannschaften erst nach der Öffentlichkeit informiert.

Diese Tatsache stieß Stevens sauer auf. "Ich bin noch immer über das völlig unprofessionelle Verhalten des Verbandes verärgert. Es ist nicht überraschend, dass der Cup in Österreich nur eine untergeordnete Rolle spielt, wenn auch der Verband nicht mittut", kritisierte der Niederländer.

Die restlichen sieben Achtelfinalspiele des ÖFB-Cups finden erst am 9. (Wacker Innsbruck - Austria Lustenau, LASK - Austria Wien, Austria Kärnten - Vienna, Dornbirn - Ried, Admira - Gratkorn, FC Lustenau - Wiener Neustadt) sowie 10. März (Blau-Weiß Linz - Rapid Wien) statt. Die weiteren Cup-Termine sind 31. März (Viertelfinale), 20. April (Halbfinale) und 16. Mai (Finale).

Die Salzburger haben auch vor der Red-Bull-Ära noch nie den ÖFB-Cup gewonnen, Sturm Graz war hingegen bereits dreimal erfolgreich. In den ersten beiden Runden mussten beide Teams hart kämpfen, Sturm setzte sich nach einem 4:2 nach Verlängerung gegen den TSV St. Johann auch nur mit 1:0 gegen die WSG Wattens durch, während Salzburg nach einem 7:1 gegen Vorwärts Steyr sich zu einem 1:0-Erfolg gegen Grödig mühte. Die Partie steht unter dem Motto "Sturm Graz hilft den Erdbebenopfern von Haiti". (APA)