Die US-Internet-Suchmaschine Google geht in Frankreich gegen ein Urteil in Berufung, das ihr die Digitalisierung von Büchern ohne Zustimmung der Rechteinhaber untersagt. Google habe bereits am 21. Jänner Berufung gegen die Entscheidung eingelegt, sagte die Anwältin des Unternehmens, Alexandra Neri, am Montag in Paris. Das Pariser Landgericht hatte Google im Dezember verurteilt, weil das Unternehmen Buchauszüge ohne Einwilligung digitalisiert hatte. Google muss demnach 300.000 Euro an die betroffenen Verlage zahlen.

Die Internet-Firma will nun gegen die Begründung des Urteils "in ihrer Gesamtheit" im Berufungsverfahren vorgehen

Gegen Google geklagt hatte vor drei Jahren die Unternehmensgruppe La Martinière, zu der auch der Verlag Seuil gehört. Nach der Klage wegen Fälschung, der sich auch der französische Verlegerverband SNE anschloss, hat Google tausende Bücher ohne Genehmigung digitalisiert. Die Internet-Firma will nun gegen die Begründung des Urteils "in ihrer Gesamtheit" im Berufungsverfahren vorgehen, wie Anwältin Neri sagte. Google spreche aber gleichzeitig weiter mit den französischen Verlagen.

Google hatte in seinem Projekt Google Books bereits 2005 mit der Digitalisierung von Büchern begonnen, um im Internet eine weltweit zugängliche Großbibliothek bereitzustellen. In den USA hatte Google mit den Verleger- und Autorenverbänden jüngst eine Einigung über die Digitalisierung gefunden, die eine Aufteilung der Einnahmen aus der Verwertung der Buchbestände vorsieht. Doch das Justizministerium hat dagegen wegen urheber- und wettbewerbsrechtlichen Bedenken Einspruch erhoben. Vor einem New Yorker Richter findet nun am 18. Februar eine Anhörung zu der Übereinkunft statt. (APA)