Wien - Die aktuellen Salzburger Affären drängten erneut massiv die Frage in den Raum, warum eigentlich bei Kulturinstitutionen, die zu großen Teilen mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, die Gehälter der Managementetagen nicht grundsätzlich transparent sind.

Die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" widmet sich dieser Frage in Bezug auf Wien: Die Führungskräfte von Volkstheater, Theater in der Josefstadt, Viennale und Filmfonds Wien waren bereit, ihre Jahres-Bruttogehälter zu deklarieren. Demnach verdienen Volkstheater-Chef Michael Schottenberg und sein Geschäftsführer Thomas Stöphl zusammen jährlich 321.114,92 Euro, Josefstadt-Prinzipal Herbert Föttinger kommt gemeinsam mit seiner kaufmännischen Leitung auf 280.000 Euro. Der Leiter des Wiener Filmfonds, Peter Zawrel, erhält 125.000 Euro, Viennale-Intendant Hans Hurch 84.000 Euro.

Es gab aber auch prominente Auskunftsverweigerer - was "profil" zum Titel "Unverschämt verschämt: Die Gagen-Elite der Kultur schweigt beharrlich über Gehälter" veranlasste: Weder Festwochen-Intendant Luc Bondy noch Theater an der Wien-Chef Roland Geyer bzw. die Musical-Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), Kathrin Zechner, beteiligten sich. Aber auch ImPulsTanz-Intendant Karl Regensburger und  Rabenhof-Chef Thomas Gratzer und  Kunsthallen-Direktor Gerald Matt verweigerten eine Transparenz, welche in anderen EU-Ländern als Selbstverständlichkeit gilt.

In den vom Rechnungshof regelmäßig erstellten Einkommensberichten kommen die genannten Kulturmanager jedenfalls nicht vor, da die Institutionen nicht im Einflussbereich des Bundes stehen. Kulturstadtrat Mailath verweist in dem Artikel auf die Zuständigkeit des Wiener Kontrollamt, das die Finanzgebarung der Unternehmen prüfe. Ein Sprecher des Kontrollamts erklärt hingegen, "eine absolute Systematik in der Prüfung" gäbe es nicht, man könne nur "stichprobenartig" prüfen. (APA/red)