Wien - Im Februar starben acht Menschen bei Lawinenabgängen. der Standard erklärt die Häufung.

  • Warum gehen gerade jetzt so viele Lawinen ab? 

Drei Kriterien beeinflussen die Lawinengefahr: die Steile des Hangs, der Aufbau der Schneedecke und der Wind. Derzeit ist die Schneedecke sehr dünn, gleichzeitig war es sehr kalt - „Schwimmschnee" entsteht. Er sieht aus wie Kristallzucker und löst sich bei Belastung sehr leicht. Außerdem besteht die Schneedecke momentan aus unterschiedlich harten Schichten, was das Lawinenrisiko ebenfalls vergrößert. Generell gilt: Eine dünne Schneedecke, weniger als -10 oder mehr als +10 Grad, viel Neuschnee und starker Wind sind eine gefährliche Mischung.

  • Wie kann ich mich im freien Gelände vor Lawinen schützen?

Je nach Lawinenwarnstufe darf ich nur bestimmte Hänge befahren: Bei Stufe 4 muss der Hang weniger als 30 Grad steil sein, bei 3 weniger als 35, bei 2 weniger als 40. In Kursen können Tourengeher lernen, die Steile eines Hangs zu erkennen. Als Ausrüstung sind ein Lawinenpiepser, eine Schaufel und eine Sonde Plicht, der Alpenverein empfiehlt auch einen Lawinen-Airbag.

  • Was passiert, wenn ich verschüttet werde?

Innerhalb der ersten 15 Minuten überleben 90 Prozent der Verschütteten, danach sinken die Chancen schnell - deswegen sind Piepser, Sonde und Schaufel so wichtig. Zwei Drittel der Lawinentoten ersticken, der Rest erfriert oder stirbt an Verletzungen. (tob/DER STANDARD, Printausgabe, 6./7. Februar 2010)