Das reine Telefongeschäft wird für die Deutsche Telekom langfristig zu einem auslaufenden Geschäftsmodell: "Wir werden in fünf Jahren beim Umsatzmix eine andere Verteilung haben", erklärte Telekom-Chef René Obermann seinen Mitarbeitern im Intranet des Konzerns. Die Deutschen besitzen mit T-Mobile Austria den zweitgrößten Mobilfunker in Österreich.

Datendienste im Vordergrund

Obermann hatte Anfang der Woche zunächst seine Pläne rund 1.000 Managern in München vorgestellt. Bei der Telekom stehen künftig die Datendienste ganz im Vordergrund. Sie sollen den den Umsatzschwund bei der reinen Sprachtelefonie ausgleichen. Der Konzern will dafür Milliarden Euro-Beträge in die Hand nehmen, gleichzeitig aber auch Sparkurs fortsetzen.

Stromverbrauch und Gesundheitsdaten

Obermann hofft, mit neuen Diensten "die Marktmöglichkeiten" für die Telekom zu erweitern. Neben den boomenden Handy-Anwendungen will die Telekom künftig auch bei anderen Daten-Anwendungen wie die automatische Übermittlung von Stromverbrauch oder Gesundheitsdaten mitmischen. Um den Boden für diese Dienste mit zum Teil hohen Bandbreiten zu bereiten, müssen aber Netze und IT aufgerüstet und modernisiert werden. Vor wenigen Jahren habe ein typischer Mobilfunk- Kunde jeden Monat nur ein paar Dutzend Megabytes benötigt. "2015 erwarten wir, dass unsere Mobile-Data-Kunden 14 Gigabytes verlangen."

Keine Inhalte-Produktion

Experten gehen davon aus, dass sich der Markt der Anwendungen künftig auch auf das Festnetz ausbreiten wird und sehen dort ein immenses Umsatz-Potenzial, um das sich allerdings Gerätehersteller und Netzbetreiber gleichermaßen streiten. Eigene Inhalte will der Telekomkonzern aber nicht produzieren. "Wir konzentrieren uns hier auf die Distribution und Veredelung, nicht auf Inhalte-Produktion", sagte Obermann. (APA)