Wien - Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt im Fall Hypo Group Alpe Adria gegen den früheren Bankvorstand Günther Striedinger, der damit zum ersten Beschuldigten in dieser Causa wird. Dies berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN) in ihrer Freitagausgabe. Gegen Striedinger wird wegen Untreue bei einer Hubschrauberfinanzierung ermittelt, bei der ein Schaden von 2 Mio. Euro entstanden sein soll.

Helmut Jamnig, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, bestätigte der Zeitung, dass gegen den Ex-Bankmanager im Zusammenhang mit Mobilienleasinggeschäften ermittelt wird. Für Günther Striedinger gilt die Unschuldsvermutung.

Konkret geht es um eine Hubschrauberfinanzierung für eine kroatische Gesellschaft, deren Name der Staatsanwalt nicht nennen wollte. "Bei entsprechender Sorgfalt bzw. Vorsicht wäre der Schaden vermeidbar gewesen", meinte er aber.

In Klagenfurt sind mittlerweile ebenfalls drei Staatsanwälte, eine Bankenspezialistin sowie eine 15-köpfige SOKO, in der Spezialisten der Kriminalpolizei sitzen, mit der Causa beschäftigt.

Striedinger war vor zwei Monaten in Graz zu einer rechtskräftigen Geldstrafe in Höhe von 88.000 Euro wegen Bilanzfälschung verurteilt worden. Striedinger, Ex-Hypo-Vorstandschef Wolfgang Kulterer und Ex-Vorstand Thomas Morgl hatten einen 330 Mio.-Euro Verlust bei Währungsspekulationen aus dem Jahr 2004 in der Bilanz verschwiegen.

Striedinger galt in der Bank als das Mastermind für Kroatien. Unter seiner Ägide trat die Bank ab dem Jahr 2000 in der kroatischen Industrie und im Tourismus als Investor im großen Stil auf. "Hartnäckig hält sich das Gerücht, der Manager könnte auch in die Affäre um angebliche Geldwäsche-Vorgänge mit dem kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec verwickelt sein", schreiben die "Salzburger Nachrichten".(APA)