Zürich - Der Versicherungsriese Zurich Financial Services hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bei leicht höheren Prämieneinnahmen seinen Gewinn überproportional gesteigert. Dabei konnte der Schweizer Konzern die Auswirkungen des von niedrigen Zinsen und schwachen Finanzerträgen geprägten Marktumfelds mit Kosteneinsparungen und Wachstum im Lebensversicherungsgeschäft mehr als wettmachen. Der Reingewinn kletterte 2009 um sechs Prozent auf 3,22 Milliarden Dollar (2,32 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Analysten hatten im Durchschnitt einen Nettogewinn von 3,267 Milliarden Dollar vorausgesagt. Die Dividende soll von elf auf 16 Franken (10,86 Euro) je Aktie erhöht werden.

"2009 war für Zurich ein hervorragendes Jahr", sagte der neue Zurich-Chef Martin Senn. "Wir erzielten über alle Kerngeschäftsbereiche hinweg ein starkes operatives Ergebnis und schlossen ein Jahr voller Herausforderungen mit einer der stärksten Bilanzen unserer Unternehmensgeschichte ab." Die Bruttoprämien und Policengebühren stiegen um vier Prozent auf 53,82 Milliarden Dollar.

Aktie legt kräftig zu

Bei den Anlegern an der Börse kamen die Geschäftszahlen gut an. Die Zurich-Aktie legte um mehr als vier Prozent zu. Analysten lobten vor allem die deutliche Steigerung der Dividende und die hohe Eigenkapitalrendite. Zwar seien die Prämien in der Sachversicherung gesunken, merkte die Bank Wegelin an. Doch das zeige nur, dass sich Zurich auf profitable Geschäfte konzentriere. Die Analysten gehen nun davon aus, dass auch der Münchener Konkurrent Allianz für 2009 einen höheren Gewinn vorlegen wird. Beim dritten europäischen Rivalen AXA rechnen die Experten dagegen mit einem Rückgang.

Im Sachgeschäft verbesserte Zurich im vergangenen Jahr die Schaden-Kosten-Quote auf 96,8 Prozent von 98,1 Prozent. In Nordamerika hatte der Versicherer auf Geschäft verzichtet, um die Erträge zu halten. Analysten hatten eine Bruttoprämie von 52,61 Milliarden Dollar und einem Schaden-Kosten-Satz von 97,0 Prozent erwartet. Mit Einsparungen von 900 Millionen Dollar aus dem laufenden Effizienzsteigerungsprogramm wurde zudem die Zielvorgabe deutlich übertroffen. Für 2010 und 2011 kündigte Zurich nun "weitere operative Verbesserungen in jeweils ähnlicher Größenordnung" an. Auf Aktienrückkäufe wolle Zurich dieses Jahr verzichten, sagte Finanzchef Dieter Wemmer. (APA/Reuters)