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Gewollt gewellt und nicht beschädigt sind die in Vancouver präsentierten Medaillen. Ihr Design solldie Landschaft der kanadischen Westküste mitihren Bergen, Meereswellen und dem Schnee repräsentieren. Letzterer schmilzt derzeit unter Regenfällen flott dahin.

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Vancouver/Wien - Wettgekämpft wird in und um Vancouver erst am Tag nach der Eröffnungszeremonie im BC Place Stadium. Am Samstag, dem 13. Februar, geht es schon um sechs komplette Sätze der jeweils rund ein halbes Kilogramm schweren Medaillen. Für die Dopingkontrollore wird allerdings schon seit vergangenem Dienstag wettgekämpft.

Seit der Registrierung der Athleten beim Organisations-Komitee VANOC gilt jede Dopingkontrolle als Wettkampfkontrolle. Weshalb neben den stets verbotenen Mitteln der Gruppe eins (wie etwa Anabolika und Hormone) ab sofort auch die sonst im Training erlaubten Mittel der Gruppe zwei zusätzlich auf der Verbotsliste stehen. Dazu gehören Stimulantia, Narkotika und auch Cannabis.

2000 Dopingtests sind angekündigt - 70 Prozent mehr als 2006 in Turin. Für David Howman, den Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), ist allerdings nicht die Quantität entscheidend, sondern die intelligente Wahl von Athleten, Zeitpunkt und Sportart. "Es macht mehr Sinn, tausend Tests im Biathlon zu haben als tausend beim Curling" , sagt Howman. Getestet werden kann zu jeder Tages- und Nachtzeit. Nicht wenige Athleten sind schon vor Ort.

Ab heute, Donnerstag, bis inklusive 3. März wacht zudem eine Heerschar von Beauftragten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) weltweit über die Einhaltung der olympischen Werberichtlinien. Während der Spiele ist es Nicht-IOC-Sponsoren verboten, mit ihren Athleten zu werben. Zudem soll sogenanntes Ambush Marketing von Trittbrettfahrern unterbunden werden.

Der rigorose Schutz der Top-Sponsoren des IOC hat den Olympiern für die Winterspiele 2006 in Turin und die Sommerspiele 2008 in Peking Einnahmen von 3,76 Milliarden Euro und damit eine Steigerung von 23 Prozent gegenüber Salt Lake City 2002 und Athen 2004 beschert.

Alles klar geregelt

Prinzipiell darf kein Athlet, Trainer, Betreuer oder Offizieller gestatten, dass sein Name, sein Bild oder seine sportliche Leistung während der Spiele für Werbezwecke verwendet wird, heißt es in der entsprechenden Werberichtlinie des IOC. Diese regelt auch persönliche Websites sowie die Verwendung von Foto- und Videokameras. Keinesfalls darf ein Sportler zudem während Olympia für Medien tätig sein. Verstöße werden zumindest mit Akkreditierungsentzug geahndet.

Erlaubt ist den Sportlern bis3. März praktisch nur das Tragen von Ausstatter- bzw. von Herstellerlogos, dies aber nur in minimalem Ausmaß. Logos dürfen bei den Alpinen maximal 20 Quadratzentimeter groß sein und nur an bestimmten Positionen an der Bekleidung aufscheinen.

Diese Regelung zwingt die Skispringer in neue Anzüge, weil das vielfach praktizierte Überkleben von Sponsoren zu einer Veränderung der vorgeschriebenen Luftdurchlässigkeit des Anzugsmaterials führt.

Veränderungen an den Renngeräten selbst wird den Skifirmen, weil zu aufwändig, dagegen nicht zugemutet. Während bei den Helmen sogar ein neutrales, aber an den sonstigen Sponsor erinnerndes Aussehen wie signifikante Farbgebung untersagt ist, können Ski, Bindung und Stöcke uneingeschränkt verwendet werden. Allerdings dürfen die medaillenbringenden Latten nicht zur Flower-Zeremonie mitgenommen werden. (APA, red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 4.2. 2010)