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Kompetent, warmherzig, bescheiden: Kristalina Georgieva.

Foto: APA/EPA/Mccourtie

Mit der Anhörung der Bulgarin Kristalina Georgieva ging am Mittwoch das Anhörungsverfahren für die neue EU-Kommission im Europäischen Parlament zu Ende. Der Auftritt der Direktorin in der Weltbank war mit Spannung erwartet worden, nachdem die erste Kandidatin für den Posten einer Kommissarin für humanitäre Hilfe, Rumiana Jeleva, vom zuständigen Ausschuss zum Rückzug gezwungen worden war. Die Wahl der EU-Kommission hat sich dadurch um Wochen verzögert, soll nun nächste Woche in Straßburg stattfinden.

Dass es dabei keine Probleme mehr geben wird, daran besteht nach dem Auftritt Georgievas nicht der geringste Zweifel. Sie lieferte den EU-Abgeordneten einen fulminanten Auftritt, zeigte sich absolut kompetent in der Sache, sowohl was ihr Wissen über Entwicklungspolitik wie über Katastrophenhilfe und humanitäre Intervention betrifft. Als Hauptaufgabe nannte sie die Haiti-Hilfe. Durch die Bank spendeten ihr EU-Abgeordnete aus allen Lagern bereits während der Befragung oft und starken Applaus.

"Sie haben wirklich Stil und Klasse", sagte eine, sie sei "brillant, beispielhaft in inhaltlicher Kohärenz" ein anderer. Als Georgieva zum Schluss ihrer Mutter, "die immer an Europa geglaubt hat", an deren 89. Geburtstag via Fernsehen versprach, jetzt (neben perfektem Englisch und Russisch) auch Französisch zu lernen, zeigte sich am Applaus: Die EU-Kommission hat einen neuen Star. (Thomas Mayer aus Brüssel/DER STANDARD, Printausgabe, 4.2.2010)