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Personalisierte Online-Werbung bringt Unternehmen zwar Vorteile, wird von Nutzerseite jedoch mehrheitlich abgelehnt. Das bestätigt eine aktuelle Erhebung von Fittkau & Maaß Consulting, wonach jeder zweite deutsche User Vorbehalte gegen die maßgeschneiderten Online-Anzeigen hat.

Datenschutz

Hauptursache für die breite Ablehnung sind Datenschutzbedenken. Mehr als die Hälfte der Nutzer sorgt sich darum, ebenso viele empfinden personalisierte Werbung als unangenehm und fühlen sich beim Surfen dadurch beobachtet. "Werbung im Internet dient zwar zur Finanzierung der überwiegend kostenlos konsumierten Online-Angebote - den meisten Internet-Nutzern ist sie allerdings unlieb. Insbesondere, wenn sie sich ausspioniert fühlen. So nähren beispielsweise aktuelle Diskussionen über die Allmacht von Google diesen Verdacht stark", sagt Susanne Fittkau, Geschäftsführerin von Fittkau & Maaß.

Balanceakt

Für Werbetreibende wird personalisierte Online-Werbung künftig vermutlich zum Balanceakt zwischen Akzeptanz und Reaktanz, glauben die Studienautoren. Denn es ist davon auszugehen, dass der Bereich weiter zulegt und die Anzeigen mehr werden, Gleichzeitig könnte durch die Zunahme personalisierter Werbung der negative Eindruck bei den Usern aber noch verstärkt werden. Das Gefühl des "Verfolgt-Werdens" könnte dadurch noch steigen, so die Befürchtung. So viel potenziell positive Wirkung personalisierte Werbung für die Unternehmen mit sich bringt, so sehr gilt es auch, die vehementen Bedenken der Nutzer auszuräumen. Auch persönliche Produktempfehlungen werden immerhin von jedem Vierten abgelehnt. Klare Befürworter von personalisierter Werbung kommen nur auf einen Anteil von sechs Prozent.

Aufklärung

"Um den Bedenken der Nutzer entgegenzuwirken bedarf es seitens der Werbeträger und Werbetreibenden einer Aufklärung über die genutzten Methoden zur Personalisierung von Werbung. Und damit dieses Wissen auch bei den Nutzern ankommt, muss diese 'Werbung für die Werbung' auf einem wahrnehmbaren Niveau verlaufen", meint Fittkau. In Deutschland sei die Sensibilität für Belange um den Datenschutz sehr hoch. "Auch bei kleinen Anlässen schlagen die Wellen der Entrüstung hierzulande häufig höher als notwendig", urteilt Fittkau auf Nachfrage von pressetext. In den USA scheine die Lage ruhiger - wobei die amerikanischen Datenschutzvorschriften deutlich lockerer sind als die europäischen Richtlinien.(pte)