Bis zu 75.000 neue "Green Jobs" könnten bis zum Jahr 2020 österreichweit geschaffen werden, stellte Umweltminister Nikolaus Berlakovich vergangenes Jahr in Aussicht. Gemeinsam mit dem 2008 ins Leben gerufenen Kompetenzzentrum Austrian Clean Technology (ACT) in Mödling und mit dem Arbeitsmarktservice installierte das Ministerium dafür die Karriereplattform www.act-karriere.at.

Für den März dieses Jahrs wurde darüber hinaus eine neue Bildungskooperation in Aussicht gestellt: In Niederösterreich sollen das AMS und das Wifi jungen Arbeitssuchenden im Rahmen eines speziellen Ausbildungsprogramms "eine chancenreiche Zukunft" im Bereich Umwelt- und Energietechnologie bieten. Schon bislang gibte es aber am heimischen Bildungssektor ein umfangreiches Angebot an Studiengängen, die für eine Tätigkeit in diesem Gebiet qualifizieren.

Die FH Oberösterreich befasst sich im Masterstudium "Bio- und Umwelttechnik" mit der "Vertiefung des technisch-naturwissenschaftlichen Fachwissens". Im Mittelpunkt stehen Umweltverfahrens- und Umweltbiotechnik sowie "Anlagenplanung und die begleitende (Bio-)Analytik". Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Management Center Innsbruck, für das die Life Sciences die "Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts" darstellen, im Studium "Umwelt-, Verfahrens- und Biotechnologie".

"Öko-Energietechnik" ist ein weiteres umweltbezogenes Studium am Standort Wels der FH Oberösterreich. Es bietet eine Vertiefung in Themen wie erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz "unter besonderer Berücksichtigung von energieeffizienter Bauökologie und Solartechnik". Studierende können sich auf Gebäudeoptimierung oder Solartechnik spezialisieren.

Fischerei und Forstwirtschaft

"Wildtierökonomie und Wildtiermanagement" heißt ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Angebot der Wiener Universität für Bodenkultur für Bachelors aus Bereichen wie Forstwirtschaft, Landschaftsplanung, Agrarwissenschaft oder Veterinärmedizin. Die Absolventen erwerben Kompetenzen in Gebieten wie Jagd und Fischerei, Wildbiologie, Forst- und Landschaftsschutz und Habitatmanagement.

"Technisches Umweltmanagement" findet sich im Portfolio der Fachhochschule Technikum Wien. Es werden die Risiken des Wirtschaftswachstums für die Umwelt thematisiert: steigender Ressourcenverbrauch, Produktions- und Abfallmengen etc. Weltweit wachse der Bereich Umwelttechnik mit rund sechs Prozent pro Jahr.

In Österreich mache sich diese Entwicklung unter andrem durch die wachsende Bedeutung von Corporate Social Responsibility bemerkbar: "Immer mehr Unternehmen aus allen Bereichen erkennen und nutzen die Chancen, die sich durch den Einsatz von technischem Umweltmanagement ergeben", heißt es an der FH.

Geotechnik und Wasserbau

"Geotechnik und Wasserbau" lässt sich als Spezialisierung im Bereich Bauingenieurwissenschaften an der Technischen Universität Graz studieren. Bauingenieure gestalten die Zukunft aktiv mit, in dem sie "die gesamte bauliche Infrastruktur unserer Gesellschaft" planen und betreuen. Dementsprechend breit sei die Palette beruflicher Möglichkeiten.

Energietechnik an der Technischen Universität Wien ist eines von fünf Masterstudien der Elektrotechnik. Als Kursziele werden die "Entwicklung eines Elektroantriebs für ein Brennstoffzellenauto", "Wasserstoffgewinnung aus Windenergie" oder auch eine "Potenzial- und Standortanalyse für Wind- und Solarenergie" genannt.

Das deutsche Zentrum für Fernstudien und universitäre Weiterbildung in Koblenz bietet ein zweijähriges Fernlehrangebot im Bereich Energiemanagement an. Anmeldungen zum Masterstudium sind jährlich bis zum 15. August möglich, Start ist dann am 1. Oktober. (Bernhard Madlener, DER STANDARD, Priantausgabe, 9.1./10.1.2010)