Benton Harbor - Die Kauflust der Kunden in Lateinamerika hat dem weltgrößten Hausgerätehersteller Whirlpool zu einem versöhnlichen Jahresende verholfen. Das Unternehmen, zu dem auch die deutsche Marke Bauknecht gehört, verdoppelte im Schlussquartal den Gewinn unterm Strich auf 95 Mio. Dollar (68,3 Mio. Euro). Der Umsatz zog im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar an.

Er sei zufrieden, wie sich Whirlpool geschlagen habe, sagte Konzernchef Jeff Fettig am Dienstag. Neben der gestiegenen Nachfrage hätten auch eisernes Sparen und neue Produkte zu der Erholung beigetragen. Allerdings sind die Preise weiterhin im Keller - gut für die Kunden, schlecht fürs Unternehmen.

Bei Whirlpool waren in der Wirtschaftskrise die Verkäufe eingebrochen. Die Kunden stellten größere Neuanschaffungen wie Waschmaschinen oder Kühlschränke zurück. Auch Wettbewerber wie die schwedische Electrolux-Gruppe und die deutschen Anbieter Bosch und Siemens Hausgeräte litten unter der Zurückhaltung der Konsumenten.

Nun sind die Kunden aber wieder da. Vor allem die ständig wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern leistete sich neue Haushaltsgeräte. In Lateinamerika stiegen die Verkäufe um 52 Prozent, in Asien um 34 Prozent. Die angestammten Märkte USA und Europa wuchsen dagegen mit 4 Prozent beziehungsweise 2 Prozent deutlich schwächer. Die Wechselkurs-Schwankungen herausgerechnet, büßte Whirlpool in Europa 9 Prozent ein.

Für das laufende Jahr äußerte sich Konzernchef Fettig zuversichtlich. Der Gewinn soll - nicht zuletzt dank der Einsparungen - von zuletzt 4,34 Dollar je Aktie auf 6,50 bis 7,00 Dollar steigen. Whirlpool werde auch mit der weiter angespannten Lage in den Industriestaaten klarkommen, sagte Fettig. Er erwartet für Europa stagnierende Verkäufe, in den anderen Märkten leichte Zugewinne. (APA)