Wien - Österreichs Handball-Herren haben eine realistische Chance auf die Teilnahme an der WM 2011 in Schweden. Die Auslosung des Playoffs der Qualifikation am Sonntag in der Wiener Stadthalle brachte der ÖHB-Auswahl, die bei der Heim-EM als Neunter überrascht hatte, ein Duell mit den Niederlanden. Im Hinspiel am 12. oder 13. Juni haben die Österreicher Heimrecht, die zweite Partie steigt am 19. oder 20. Juni. Stärker einzuschätzende Gegner wie Ungarn Rumänien, die Schweiz, die Slowakei oder Serbien.
Der Playoff-Sieger steht als einer der insgesamt 24 Teilnehmer an der WM in Schweden fest, die von 13. bis 30. Jänner 2011 an acht Spielorten (Malmö, Göteborg, Norrköping, Lund, Kristianstad, Jönköping, Linköping, Skövde) ausgetragen wird. Zum letzten Mal hat Österreichs Herren-Team 1993 an der WM teilgenommen. Damals, ebenfalls in Schweden, landete man auf Platz 14.
"Wir sind nicht unzufrieden", meinte Österreichs Kapitän Viktor Szilagyi über das Ergebnis der Auslosung, in der die Österreicher gesetzt waren. "Ich denke jedoch, dass auch die Niederländer glücklich mit dieser Auslosung sind. Nach unseren EM-Leistungen haben wir aber natürlich den Anspruch, diese Hürde zu schaffen", so der Gummersbach-Legionär. "Für mich waren die Niederlande das absolute Wunschlos", reagierte ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner erleichtert.
Unterschätzen darf man die Niederländer keinesfalls, darin sind sich alle einig. Ähnlich wie bei den Österreichern verdient auch bei den Niederländern der Stamm der Mannschaft sein Geld im Ausland. Fabian Van Olphen sowie Tormann Gerrit Eijlers sind Teamkollegen von Robert Weber in Magdeburg, Mark Bult spielt bei Nordhorn, Mark Schmetz bei Lemgo. In der Vor-Qualifikation setzten sich die Niederländer gegen Estland (22:21) und Belgien (29:17) durch.
Teamchef-Entscheidung kommende Woche
Ob im Juni Dagur Sigurdsson das Team als Trainer in die Auseinandersetzung führen wird, soll sich laut Hausleitner in der kommenden Woche entscheiden. Einen Plan B habe er derzeit nicht, "wozu auch?". Zur Einstimmung aufs Play-off nehmen die Österreicher von 15. bis 17. April an einem Viernationenturnier in Tschechien teil, die Gegner sind Rumänien, die Schweiz und Tschechien.
Die weiteren Play-off-Partien: Norwegen-Litauen, Slowenien-Ungarn, Deutschland-Griechenland, Slowakei-Ukraine, Serbien-Tschechien, Rumänien-Russland, Dänemark-Schweiz und Portugal-Spanien. Fix für die Endrunde qualifiziert sind neben Gastgeber Schweden und Titelverteidiger Frankreich die weiteren EM-Halbfinalisten Island, Polen und Kroatien.