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Augmented Reality lässt Wirklichkeit und Handy miteinander verschmelzen.

Foto: Archiv

Das Start-up QderoPateo hat sich zum Ziel gesetzt, ein speziell auf erweiterte Realität (Augmented Reality, AR) ausgelegtes Handy zu produzieren. Damit will das Unternehmen verhindern, dass die Technologie durch unausgereifte Vorführungen einen schlechten Ruf bekommt, berichtet das Technikportal GigaOm. "Auf dem Markt werden viele Dinge als AR bezeichnet, die es gar nicht sind", so QderoPateo-Mitgründer Steve Chao.

Ein Dorn im Auge sind Chao insbesondere AR-Projekte, die auf spezielle Marker wie etwa Strichcodes setzten, damit ein Handy erkennt, welche Objekte es in der Realwelt vor sich hat. Der QderoPateo-Handyprototyp Ouidoo dagegen soll zu echter Bilderkennung in der Lage sein. Zur Weltausstellung in Shanghai will man das bereits demonstrieren können.

Leistungsfähiges Spezialgerät

Das Ouidoo soll dann laut Unternehmen in der Lage sein, durch Triangulation mit Beschleunigungsmessern, Gyrometern und GPS die Position des Nutzers zehnmal genauer zu bestimmen, als das nur mit GPS alleine möglich ist. Um interaktive 3D-Bilder zu verarbeiten, sind zwei Gigabyte RAM und ein Chipset mit zwei Dual-Core-Parallelprozessoren vorgesehen.

Ob freilich das ambitionierte Handy-Projekt auch wirtschaftlich tragfähig ist, bleibt abzuwarten. Um sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, plant QderoPateo laut Bericht zunächst eine iPhone-App namens WorldLenns als Demonstration seiner Technologie. Auf dem iPhone freilich wird sich die App gleich mit AR-Konkurrenten wie junaio oder Wikitude messen müssen.

Bilderkennung großes Ziel

Die 2009 aufgekommen Smartphone-AR-Anwendungen wie auch Layar nutzen zwar keine Marker am Objekt. Allerdings sind sie auf auf GPS-Positionierung und Handy-Kompass angewiesen, um den Standort und somit das gesehene Objekt zu bestimmen. So QderoPateo tatsächlich eine zehnmal höhere Positionierungs-Präzision erreichen kann, wäre schon das ein Fortschritt. Eine tatsächliche Bilderkennung ist ein noch ambitionierteres Ziel.

Beispielsweise arbeitet Qualcomm an einer visuellen Umgebungserkennung für AR am Handy, wollte sich aber noch auf keinen Zeitplan für die Realisierung festlegen. Auch beim junaio-Macher metaio sieht man Bilderkennung als mögliche langfristige Lösung für eine wirklich genaue Positionierung. Sofern QderoPateo diesen Ansatz tatsächlich schon 2010 realisieren kann, würde das wohl in der Industrie für Furore sorgen.

(pte)