Neue Erfindungen rund um Zähne und Zahnersatz machen für den Patienten und Zahnärzte vieles einfacher, vor allem bei der Anfertigung von Zahnersatz.

Foto: obx-medizindirekt

Regensburg - Vier von fünf Menschen haben Angst vor dem Zahnarzt. Angst vor Schmerz, Spritzen und der Hilflosigkeit auf dem Behandlungsstuhl. Die digitale Revolution - sowohl bei der Behandlung wie auch bei der Herstellung von Zahnersatz, Brücken und Implantaten - hat in den letzten Jahren jedoch dazu beigetragen, dem Zahnarztbesuch einiges von seinem Schrecken zu nehmen. Deutsche Unternehmen und Dentallabors sind bei der Entwicklung neuer Techniken und ihrer Anwendung führend in der Welt. Das meldet der deutsche Reportagedienst obx-medizindirekt.

Neue Erfindungen rund um Zähne und Zahnersatz machen für den Patienten und Zahnärzte vieles einfacher, vor allem bei der Anfertigung von Zahnersatz. Die digitale Abformung des vorhandenen Zahnbestands bis zur passgenauen Erstellung von Kronen oder Brücken mit Hilfe des CAD-Systems setzt sich deshalb auch immer mehr durch.

Digitalisierte Abläufe

Dafür werden Oral-Scanner eingesetzt, die zum Teil mit Hilfe von Laser den oft unangenehmen Biss in die Abdruckmasse ersparen. Technisch bereits machbar: Die Daten der digitalisierten Abdrücke werden elektronisch an das Dentallabor übermittelt und dort fertigt der Computer millimetergenau den Zahnersatz. Die Krone auf Knopfdruck ist so bereits möglich. Füllungen auch im Sichtbereich sind heute dank neuartigem Material, das den Lichtbrechungsindex des natürlichen Zahnschmelzes aufweist, kaum noch zu erkennen. Neue Materialen zur Fixierung der Füllungen reduzieren das Allergierisiko. Bei der Akutbehandlung sorgen zum Beispiel Ozon-Therapien für eine besonders wirkungsvolle Desinfektion des Wurzelkanals.

Implantat statt Brücke

Und trotz hoher Kosten: Die Implantologie boomt weiter. Lässt sich ein Zahn nicht mehr halten, entscheiden sich immer mehr Patienten lieber für ein Implantat statt für die klassische Brücke. In der Praxis kann ein mit modernster Technik und hoch aufwendigen Materialen in einem deutschen Dentalstudio gefertigtes Implantat durchaus 1.500 und bis zu 4.000 Euro kosten. In Polen, so die deutsche Stiftung Warentest, liegen die Preise dagegen bei nur 800 bis 1.700 Euro. Kein Wunder, dass Zahnärzte zunehmend preiswerten Zahnersatz aus dem Ausland importieren oder die Versicherten gleich selbst zur Behandlung ins Ausland fahren.

Preisvergleich

Kronen und Brücken zum Schnäppchenpreis - das hat aber durchaus seine Tücken. Etwa zehn Prozent aller von deutschen Zahnärzten eingesetzten Kronen, Brücken oder Prothesen, so wird geschätzt, stammt mittlerweile aus dem Ausland. Aber nur einer von 100 Patienten entscheidet sich für eine Behandlung jenseits der Landesgrenzen. Die Stiftung Warentest hat die Leistungen verschiedener Zahnärzte in Deutschland und Polen verglichen. Das Resultat: Die Behandlung im Ausland ist nicht automatisch billiger. Manches Schnäppchen entpuppt sich später als Flop - weil die die Qualität nicht stimmt - und weil im Falle einer Reklamation der Aufwand für Reise und Aufenthalt die Gesamtkosten des Zahnersatzes ganz erheblich nach oben treiben können. Hinzu kommt das Risiko, in einem fremden Land Schadenersatz oder Nachbesserungen durchzusetzen oder einzuklagen. Auch wurde bei den Patienten zu wenig für den Erhalt der Zahnsubstanz getan. Stattdessen wurden zu viele Kronen eingesetzt, so die Tester. Auch die Arbeit war oft ungenau. (red)