Wien - Die Ausweitung des Begleitprogramms "Start Wien" auf ZuwandererInnen aus dem EU-Raum, verstärkte Sprachförderung für Frauen und Unterstützung beim Berufseinstieg für migrantische Jugendliche: Diese konkreten Maßnahmen will Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger infolge des nun vorliegenden und am Freitag präsentierten Berichts der Wiener Zuwanderungskommission als erstes umsetzen. Unabhängige ExpertInnen aus diversen Institutionen haben in den vergangenen Monaten insgesamt 28 Empfehlungen für die Stadt erarbeitet, die als Leitfaden für die Gestaltung der Migrationspolitik innerhalb der nächsten zehn Jahre dienen soll.

Beauftragt wurde das Gremium im Mai 2009 von SPÖ, ÖVP und den Grünen. Die FPÖ lehnte die Mitarbeit ab. Nach insgesamt 500 Arbeitsstunden liegt jetzt ein knapp 70-seitiger Bericht vor, den Frauenberger in einer Pressekonferenz als "wichtiges Navigationsinstrument" für die nahe Zukunft nannte. Die Kernaussagen des Papiers: Die Bedeutung der EU-Binnenmigration wird zunehmen, wohingegen die Zuwanderung aus Drittstaaten zurückgehen wird. Zudem ist davon auszugehen, dass sich der Wettbewerb um Hoch- und Höchstqualifizierte weiter verstärkt.

Erste Schritte

Frauenberger kündigte bereits erste Schritte an, die sie aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppe ableitet. So wird die Initiative "Start Wien", die MigrantInnen in Job-, Sprach-, Wohn- und Bildungsfragen helfen soll, demnächst auch auf EU-BürgerInnen ausgeweitet. Der Herausforderung der zunehmenden Binnenmigration müsse man sich stellen, um Fehler während des Gastarbeiterzustroms nicht zu wiederholen. Außerdem ist ein Ausbau der Sprachförderung für Frauen geplant. Mit Programmen wie "Mama lernt Deutsch" erreiche man zwar viele Zuwanderinnen, doch könnten diese damit die Integrationsvereinbarung noch nicht einhalten. (APA)