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Der oberösterreichische Landtag beschäftigt sich mit Angus Young(re) und Brian Johnson (li)

Foto: APA/Alberto Estevez

Linz - Was anfänglich als Sensation gepriesen wurde, wird immer mehr zur Zitterpartie. Die australischen Hardrocker AC/DC sollen zu Pfingsten das Welser Flugfeld rocken, was Naturschützer auf den Plan rief. Denn im Mai brüten dort seltene Vögel im hohen Gras - der Standard berichtete.

Grün-blaue Einigkeit

Am Donnerstag beschäftigte sich dann auf Anfrage der Grünen auch der oberösterreichische Landtag mit Angus Young und Kollegen. Klubobmann Gottfried Hirz wollte von Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FP) wissen, ob dieser gedenke, im Vogelparadies den Stecker zu ziehen. Haimbuchners Antwort fiel eindeutig aus und bescherte dem Landtag einen seltenen Moment grün-blauer Einigkeit: Sollte es einen Alternativstandort geben und am bisher geplanten Gelände tatsächlich die Brachvogelbrut ob der harten Gitarrenriffs nervös werden, wird es vonseiten des Landes die für das Konzert notwendige Bewilligung nicht geben.

Ausnahmegenehmigung

„Bereits am 16. Dezember 2009 erging ein Schreiben an den Magistrat Wels mit dem Ersuchen um Informationen. Zudem wurde der Welser Magistrat darüber unterrichtet, dass eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden muss, um das Konzert stattfinden lassen zu können", erläutert Haimbuchner. Der Magistrat Wels habe dieses Schreiben aber ignoriert und stattdessen einen runden Tisch einberufen, zu welchem man die Naturschutzabteilung nicht eingeladen habe.

„Es wurde dann ein zweites Schreiben verfasst, welches bis dato ebenfalls unbeantwortet geblieben ist. Diese Vorgehensweise von SP-Bürgermeister Peter Koits ist rechtsstaatlich schwer bedenklich", kritisiert Haimbuchner. Und der blaue Landesrat outet sich als Kenner der Schwermetallerszene: „Ich hoffe, dass sich die Stadt Wels nicht auf dem Highway to Hell befindet. Sonst kann ich nur sagen: Hells Bells." (Markus Rohrhofer, DER STANDARD Printausgabe 29.1.2009)