Moskau - Die Zahl rassistischer Morde in Russland ist nach Angaben von Menschenrechtlern erstmals seit sechs Jahren gesunken. Ein Grund für die positive Entwicklung könnte ein härteres Durchgreifen von Polizei und Justiz gegen Rechtsextremisten sein. Das teilte die renommierte Moskauer Organisation Sowa am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax mit.

Das Niveau bleibe allerdings erschreckend hoch, sagte ein Mitarbeiter. Mindestens 70 Tote und 333 Verletzte seien 2009 nach fremdenfeindlichen Angriffen verzeichnet worden, hieß es. Im Jahr zuvor waren es offiziell 109 Tote und 486 Verletzte.

Vor allem Wanderarbeiter aus den zentralasiatischen Republiken wie Tadschikistan seien im vergangenen Jahr Opfer von Attacken gewesen. Rechtsextreme Organisationen zählen nach Schätzungen landesweit bis zu 70 000 Mitglieder. Hochburgen rassistischer Gewalt seien die Zentren Moskau und St. Petersburg sowie die Wolgastadt Nischni Nowgorod und Jekaterinburg am Ural, teilte Sowa mit. (APA)