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Salvador Allende und seine Vetrauten wurden 1973 ermordet.

Foto: AP/Hernandez

Santiago de Chile - Gemeinsam mit dem Genetik-Labor in Innsbruck haben Gerichtsmediziner aus Chile die sterblichen Überreste von elf Vertrauten des 1973 gestürzten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende identifiziert. Wie Richter Juan Fuentes Salazar am Dienstag in Santiago de Chile mitteilte, handelt es sich dabei um Allendes Leibarzt Egidio Paris, seinen Berater Hector Pincheira Nunez sowie um mehrere Freunde Allendes und Mitglieder der Präsidentengarde. Sie waren vor 36 Jahren unter falschen Namen begraben worden. Dem Richter zufolge sind die vom Innsbrucker Labor und den chilenischen Forensikern vorgenommenen Prüfungen zu 99 Prozent zuverlässig.

Nach dem Militärputsch von General Augusto Pinochet am 11. September 1973 wurden rund 40 Vertraute Allendes im Präsidentenpalast oder in seiner Umgebung festgenommen, in eine Kaserne gebracht und erschossen. Allende war bereits bei den Gefechten im Präsidentenpalast ums Leben gekommen, vermutlich durch Selbstmord. Unter Pinochets Diktatur von 1973 bis 1990 wurden fast 3.200 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos. 2006 stellten Experten fest, dass rund hundert Opfer unter falscher Identität bestattet worden waren. Sie veranlassten die Exhumierung der Leichen und neue DNA-Tests. Bis heute wurden 17 von ihnen identifiziert. (APA, red)