Wozu die Stürmerei? Damen vor Herren, dichtkünstlerisch wäre das Umtexten der Bundeshymne eh flott erledigt. Die Heimat großer Töchter und Söhne reimt sich bestens auf das Schöne. Wobei: Wenn schon, dann sollte erst einmal das mit dem Schönen neu formuliert werden.
Weil nämlich laut einer aktuellen Umfrage nur magere sechs Prozent der vielgeprüften Österreicherinnen und Österreicher "sehr zufrieden" mit ihrem Äußeren sind. Genau jede/r dritte Befragte hingegen findet sich nicht schön. Bei operativen Nachbesserungen ganz oben auf der Wishlist stehen Bauchdeckenstraffen und Fettabsaugen. Echt begnadet sind die Schönen.
Womit die Kurve zurück zu (Schwieger-) Töchtern und Söhnen vulgo ErbInnen der wild umstrittenen Hymnen-dichterin genommen wäre. Einer will klagen, eine nicht. Wenngleich auch Koschka Hetzer-Molden das Umdichten als Unfug empfindet, weil dann in der Europahymne zu den Brüdern auch die Schwestern dazugesungen werden müssten: "Wenn Preradović, dann auch Schiller." Außerdem gehöre die Bundeshymne Österreich.
Dem Unterlassungsklage-Anwalt ist KHMs Ansicht wurscht, denn sie sei "erst spät zur Erbin geworden." Eh wahr. Wie das halt bei Erben so ist: Irgendwann werden sie's. Nach dem Onkel aus Amerika. Oder der Schwiegermutti. (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 26.01.2010)