"OdeonTanz" heißt die neue Programmschiene im Wiener Odeon Theater von von 29. Jänner bis 6. Februar 2010.

Foto: Richard Kirchner

Wien - Dem Publikum "Aspekte des Tanzes eröffnen, wie sie auf den - wie ich sie nenne - Veranstalterautobahnen nicht vorkommen", will Tänzerin und Choreographin Rose Breuss mit der neuen Programmebene "OdeonTanz". Der Fokus der von 29. Jänner bis 6. Februar im Odeon Theater gezeigten Produktionen liegt auf den "Dynamiken und Perspektiven zwischen literarischen Texten und Tanz", wie es heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz hieß. Eröffnet wird "OdeonTanz" am Freitag (19.30 Uhr) mit einem Vortrag von Nike Wagner.

Gemeinsam mit "OdeonMusik" stellt "OdeonTanz", das im Dezember ein zweites Mal stattfinden wird und auch für 2011 fix geplant ist, eine von zwei kuratierten Ebenen dar, die das Programm des Wiener Odeons künftig erweitern sollen. Damit soll, wie Theaterleiter Erwin Piplits heute sagte, eine engere Beziehung zwischen den Gastspielen im Theaterraum und dem Odeon hergestellt werden.

Den Auftakt bildet von 29. bis 31. Jänner eine "Residency" von Rose Breuss: Unter dem Titel "Sichtbare Lieder" spürt die Compagnie "Off Verticality" in Kooperation mit der Stadt Wien und dem Feldkirch Festival tänzerisch den Gedichten von Paul Eluard nach. Erzeugt werden soll an den drei Abenden "eine Physikalität, die sich an der Dynamik zwischen der sensiblen Lyrik des französischen Dichters und der bewegten Körperlichkeit entzündet", so Breuss.

Programmüberblick

Das kuratierte Programm beginnt am 4. Februar, wo mit Johannes Randolfs "6 Degrees of Separation", Bernd R. Bienerts "SCHRIFTzeichen", Juan Dante Murillo Bobadillas "Hate" und Lina Maria Venegas' "Auswärtsspiel - Game away from home" gleich vier Produktionen auf dem Programm stehen. Große Klammer ist hier neben Text und Sprache auch das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Menschen: Während in "Auswärtsspiel" Flüchtlinge aus Traiskirchen zu Wort kommen, setzt sich Bienert mit der Gebärdensprache auseinander, Randolf geht dem "Kleine-Welt-Phänomen" nach, wonach jeder Mensch mit jedem Menschen auf der Welt über eine "überraschend kurze Kette von Bekanntschaftsbeziehungen verbunden ist".

"Ordinary Events" von Rudi Horta, "alien anonymous" von Julia Mach nach dem Roman "Solaris" von Stanislaw Lem sowie eine Lecture Demonstration anlässlich des 200. Todestages von Jean Georges Noverre ("Briefe über die Tanzkunst", 1760) sind am 5. Februar zu sehen. Mit Marc Spradlings "The clap" und Anna Nowaks "Mindblankness" sowie der Wiederholung bereits gezeigter Arbeiten endet das Festival am 6. Februar. (APA)