Wien - In der Diskussion um einen geschlechtergerechten Text der österreichischen Bundeshymne Die zeigt sich ÖVP gesprächsbereit, sieht aber nicht höchste Priorität. "Momentan haben wir andere Probleme zu bewältigen", so Generalsekretär Fritz Kaltenegger. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hatte sich zuvor einen Text, der auch "Töchter" neben den "Söhnen" beinhaltet würdigt, gewünscht, gleichzeitig aber ebenfalls betont, dass dies nicht oberste Priorität habe.

Keinen akuter Bedarf

Auch Kaltenegger sieht derzeit keinen akuten Bedarf für eine Textänderung der Hymne. Man befinde sich im Schlüsseljahr 2010 mit Rekordarbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise, ließ er über einen Sprecher ausrichten. Dies sei für die ÖVP die Prioritätensetzung. Ausgelöst wurde die neuerliche Diskussion durch die von Christina Stürmer gesungene Pop-Version der Bundeshymne für die PR-Kampagne "Bildungsreform für Österreich".

"Alte Grüne Forderung"

Ein "klares Nein" zu einer angepasste Textversion der Bundeshymne gab es vom BZÖ. "Haben wir keine anderen Probleme in Österreich, als den Text der Bundeshymne?", fragt sich Frauensprecherin Martina Schenk. Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, erinnerte hingegen an die eine "alte Grüne Forderung" und freute sich erneute Diskussion: "Eine Bundeshymne, in der die Hälfte der Bevölkerung einfach unerwähnt bleibt, ist nicht geeignet, das Land umfassend zu repräsentieren." (APA)