Frankfurt - Der Wolfsburger Volkswagen-Konzern sieht noch kein Ende der Absatzkrise am Automarkt. "Das kritischste Jahr der Krise liegt noch vor uns", zitierte die Branchenzeitung Automobilwoche in einem Vorabbericht VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch aus einem vertraulichen Vorstandsbrief an das Management.

Für den Zeitraum 2007 bis 2018 rechne VW mit einem verglichen mit früheren Schätzungen um 67 Mio. Fahrzeuge niedrigeren Pkw-Weltmarkt. "Und das bedeutet den Entfall eines kompletten Kalenderjahres Weltgesamtmarkt in diesem Planungszeitraum", erklärte VW-Vertriebsexperte Detlef Wittig den Führungskräften in dem gleichen Brief. Seiner Einschätzung nach führt dieser Effekt "nachhaltig zu geringeren Konzern-Auslieferungen an Kunden im Vergleich zur Vorplanung und dadurch zu einem niedrigeren finanziellen Ergebnis". Nach Ansicht von Konzernchef Martin Winterkorn muss VW nun "mit voller Kraft und höchster Konsequenz Autos profitabel verkaufen und Marktanteile erobern."

Konflikt bei Seat beigelegt

Der Streit um die Entlassung von gut 300 Mitarbeitern bei der spanischen VW-Tochter Seat konnte inzwischen beigelegt werden. Das Unternehmen habe sich bereiterklärt, rund die Hälfte von ihnen bis 2011 wieder einzustellen, teilten die Gewerkschaften nach neuen Verhandlungen am Wochenende mit. (Reuters, dpa, DER STANDARD, Printausgabe, 25.1.2010)