Die für die Wahl von Publikumsräten nötige Teilnehmernummer steht außen neben der Adresse des Gebührenzahlers auf den offiziellen Wahlfoldern, in denen der ORF das Fax-Formular verschicken lässt. Nur die ersten beiden Ziffern streichen, die ürbrige Zahlenfolge entspricht der Teilnehmernummer. Im Bild: Fidlers Folder, die letzten Zahlen (hoffentlich ausreichend) unkenntlich gemacht.

Scan: DER STANDARD

Freitag um 12.46 erklärte ORF-Sprecher Pius Strobl dem STANDARD "Unsere Agents sind angewiesen, in solchen Fällen lückenlos das Geburtsdatum zu erfragen." (mehr dazu hier). DER STANDARD hatte über die GIS-Hotline am Vortag problemlos mit einer Adresse von Medienstaatssekretär Josef Ostermayer dessen Teilnehmernummer an dem Standort erhalten - ohne nach dessen Geburtsdatum gefragt zu werden, (ORF: Wählen für Ostermayer). Freitagnachmittag, gut zwei Stunden nach Strobls Auskunft, testete ich - STANDARD-Redakteur Harald Fidler - die Hotline unter eigenem Namen. Ergebnis: Mit der Postleitzahl und der Hausnummer (die Straße nannte der Telefonist) und ganz ohne Geburtsdatum erhielt ich die richtige GIS-Nummer.

Die GIS-Nummer ist eine der wesentlichsten Bedingungen, um ab Montag sechs (der 35) Publikumsräte zu wählen. Schon bei den Publikumsratswahlen 2005 galt für den Fall, dass von einem Teilnehmer mehrere Wahlformulare einlangen: Das erste gilt. Skrupellose Menschen, die nicht davor zurückschrecken, für andere zu unterschreiben, könnten mit der GIS-Nummer von der Hotline also rasch auch für andere wählen.

"Auch ohne die GIS-Nummer, die ergänzen wir"

Bemühen auch Politfunktionäre kommende Woche die Hotline? In einem internen Mail, das dem STANDARD vorliegt, schreibt eine Funktionärin von ÖGB und Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) an Fraktionskollegen und -kolleginnen: "ALLE Formulare müssen eigenhändig unterschrieben werden und innerhalb der Wahlfrist (...) an die Gratis-Faxnummer 0800 208 108 gefaxt werden. Ausgefüllte Wahlformulare (auch ohne die GIS-Nummer - die ergänzen wir) kannst du auch bis spätestens 1. Februar an die FSG-Bundesfraktion z.Z. Genossin M.H, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, bringen. Wir faxen es dann an den ORF."

Die Hotline braucht man gar nicht zwingend, um die Teilnehmernummer herauszufinden. Dafür reicht ein Blick auf die Außenseite des offiziellen Wahlfolders des ORF, in dem der Küniglberg das Wahlformular verschicken lässt: Rechts neben der Adresse steht ein Strichcode, und unten an dem Strichcode eine lange Zahlenreihe (siehe Faksimile links). Die ersten beiden Ziffern streichen und die letzte, und schon hat man die Teilnehmernummer des Adressaten für die Publikumsratswahl. Gebührenzahler können von Montag, 26. Jänner, bis 1. Februar sechs von 35 Publikumsräten per Fax wählen, Infos: publikumsrat.orf.at. (fid)