Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Sukree Sukplang

Wien - Wissenschafter der Veterinärmedizinischen Universität Wien konnten die alte Binsenweisheit, dass glückliche Hühner die größeren Eier legen, nun auch mit Fakten untermauern. Sie fanden heraus, dass gestresste Hühner leichtere Eier legen und dass auch das Körpergewicht daraus schlüpfender Küken geringer ist als bei einer "glücklichen" Kontrollgruppe.

Zur Stress-Messung wurden die Tiere aber nicht in theatralisch inszenierte Situationen getrieben, man implantierte ihnen ein winziges Pellet unter die Haut, welches das Stresshormon Corticosteron enthielt; eine Kontrollgruppe erhielt ein hormonell unwirksames Placebo implantiert. Tatsächlich hatten die mit Corticosteron-Pellets versehenen Hennen einen höheren Spiegel des Hormons im Blut. Das Geschlechtshormon Testosteron war bei diesen Tieren allerdings sowohl im Blut als auch in den Eiern erniedrigt.

Fakten und Interpretation

Was die Wissenschafter nun interessierte, war der Nachwuchs der künstlich gestressten Tiere. Dabei waren die Gewichte von Ei und Dotter durchschnittlich niedriger als bei der Kontrollgruppe und zwar bis zu mehreren Gramm alleine beim Dotter. Auch die aus den Eiern geschlüpften Küken waren minimal leichter als der Nachwuchs von nicht-gestressten Hennen. Der Unterschied war bis zu ein Monat lmessbar.

Die Forscher nehmen an, dass die Reduktion im Fall von Stress eine Maßnahme der Vogelmutter sein könnte, ihren Nachwuchs an zu erwartende negative Umweltbedingungen anzupassen: Kleinere Küken kommen mit weniger Nahrung aus. (APA/red)