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Die Diskussionen rund um die Sicherheit von Microsofts eigenem Browser, dem Internet Explorer, ist in den letzten Tagen neu entflammt. Der Auslöser dafür findet sich - ausgerechnet - in den Auseinandersetzungen zwischen Google und der chinesischen Regierung, wurde doch für die Attacken auf den Softwarehersteller - sowie auf eine Reihe von anderen US-amerikanischen Unternehmen - eine zuvor unbekannte Sicherheitslücke im Microsoft-Browser ausgenutzt.

Warnung

Da das Problem bislang noch immer virulent ist, und bereit funktionstüchtige Exploits im Internet kursieren, hat in den letzten Tagen unter anderem das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor einer weiteren Nutzung des Internet Explorers gewarnt und den Umstieg auf andere Browser angeraten. Eine Empfehlung, der sich nun auch die französische Regierung angeschlossen hat, sind doch alle halbwegs aktuellen Internet Explorer-Ausgaben von der Lücke betroffen - vom IE6 bis zum IE8.

Sicherheitsfragen

Ratschläge, die man bei Microsoft freilich nicht nur nicht goutiert, sondern auch schlicht für falsch hält: So zeigt sich etwa Microsofts Sicherheitschef in Großbritannien, Cliff Evans, davon überzeugt, dass ein Abgang vom IE genau die falsche Reaktion wäre. Denn: "Wer vom Internet Explorer weggeht, landet bei bei einem unsichereren Browser". Das Risiko eines Exploits der bekannten Lücke sei minimal im Vergleich zu den Sicherheitsproblemen, die man sich mit einem Umstieg auf Firefox und Co. einhandeln würde.

Risiko

Selbst mit dem IE6 sei die reale Gefahr äußerst gering, immerhin müsse man schon aktiv infizierte Seiten besuchen, um sich überhaupt einem Risiko auszusetzen. Der sicherste Browser bleibe aber ohnehin der Internet Explorer 8, zeigt sich Evans überzeugt, wann es ein Update für das aktuelle Problem geben werde, konnte er allerdings auch nicht konkret festmachen.

IE 6 must die, really

Unterdessen verweist man bei Mashable darauf, dass die aktuelle Lücke eigentlich der letzte Nagel im Sarg des IE6 sein sollte, und listet "Fünf weitere Gründe, warum man den IE6 nicht mehr nutzen sollte". Neben den Warnungen aus Deutschland und Frankreich, verweist man darauf, dass selbst Microsoft zum Upgrade auf eine aktuellere Version des Browsers dränge. Auch die Nutzung von Windows XP sei keine brauchbare Ausrede mehr, gäbe es doch mit Windows 7 nun doch endlich einen stabilen und sicheren Nachfolger für Vista. (apo, derStandard.at, 19.01.10)