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Babymode aus Biobaumwolle reduziert das Risiko, dass Allergien und Juckreiz auftreten

Foto: REUTERS/Peter Macdiarmid

Das Interesse der VerbraucherInnen steigt nicht nur an ökologisch produzierten Lebensmitteln, sondern auch an Baumwoll- und Wollfasern. Immer mehr Eltern ist es wichtig, besonders ihre Babys mit schadstofffreien Naturtextilien einzukleiden. In den vergangenen Jahren sind neue Angebote am Markt entstanden, die nicht mehr an den langweiligen und farblosen Öko-Chic erinnern. Bekleidung aus Biobaumwolle, Wolle und Seide sorgen zudem für ein ausgeglichenes Körperklima bei Babys, die einen sehr empfindlichen Wärmehaushalt haben.

Chemikalienreste im Gewand werden vermieden, indem die Stoffe mit umweltfreundlichen und hautverträglichen Farben ohne vorherige Bleichung gefärbt werden. Formaldehyd wird eingesetzt, um die Baumwolle für weite Transporte gegen Bakterien und Pilze zu schützen. Untersuchungen haben gezeigt, dass auch pflegeleichte Textilien oft relativ viel Formaldehyd enthalten, da es gegen das Knittern des Stoffes wirkt. Jedoch können dadurch Allergien ausgelöst werden.

Öko-Chic adé

Angebote für biologische Babymode finden sich vor allem im Internet. "Ohne Rüschen und Schnörkel" präsentiert sich zum Beispiel die Babybekleidungsmarke "Loud + Proud". Der Name ist Synonym für die "lauten" Kinder und die "stolzen" Eltern. "Im Bekleidungsmarkt spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Fair Trade und der Respekt vor Mensch und Natur immer noch eine zu geringe Rolle", kritisiert Modedesignerin und Labelgründerin Barbara Schüsselbauer.

Die verwendeten Farben sind Azo-frei und enthalten weder Schwermetalle noch Allergien auslösende Zusatzstoffe. Durch eine speziell gezüchtete, farbig-wachsende Baumwolle kann bei einigen Modellen sogar ganz auf das Färben verzichtet werden. Die Baumwolle wächst hier bereits in der Kapsel in Braun- oder Grüntönen heran. "Loud + proud" ist eine Marke, die nicht nur im Internet, sondern auch in einem Wiener Geschäft erhältlich ist, nämlich bei "be-mom.com" in der Nußdorferstraße 4a im neunten Wiener Gemeindebezirk. Auch das Label pagabei verwendet für die Kinderkleidung ausschließlich Bio-Baumwolle und schadstofffreie Farbstoffe: "Kinderhaut ist viel empfindlicher als die von Erwachsenen. Darum ist es wichtig, dass Kleidung, die direkt auf der Haut anliegt, frei von Schadstoffen ist", betont pagabei-Designerin Eszter Szabolcs.

Gesunder Schlaf

Bei Anbietern wie Bio-Babywelt gibt es zum Beispiel Angebote rund um das Kinderbett, wie Biobaumwolldecken oder Decken aus Schurwolle. Sie sind antiallergisch und frei von Schadstoffen. Bei "Liebkind" gibt es zusätzlich Ökomode für Schwangere und Mütter.

Hintergrund: Bio-Zertifikat

Toxische und nicht abbaubare chemische Pestizide und Dünger sind in der kontrolliert biologischen Landwirtschaft verboten. Denn die mit der Ernte beschäftigten Menschen sind den Chemikalien teilweise schutzlos ausgesetzt und auch bei den EndverbraucherInnen können dadurch gesundheitliche Probleme entstehen. Die Verwendung europäischer Baumwolle schont weiters die durch kurze Transportwege die Umwelt.

Auch gentechnisch veränderte Organismen sind untersagt, wenn Landwirte den Bio-Status erreichen wollen. Ziel ist es, eine biologisch diversifizierte Landwirtschaft aufzubauen, in der sich die Fruchtbarkeit des Bodens von selbst wieder regenerieren kann. LandwirtInnen, die sich im biologischen Anbau engagieren, werden durch Zahlung von Prämien unterstützt. Zertifizierte Betriebe müssen regelmäßige Inspektionen bestehen und ihre Produktionsmethoden dokumentieren.

Baumwolle und Seide

Wolle bedeutet nicht automatisch Natur. Wichtig ist eine schonende Weiterverarbeitung ohne chemische Stoffe. Das gleiche gilt für Seide: Denn je besser und biologischer die Seidenraupen ernährt werden, desto besser ist die Qualität. Die Raupen fressen die Blätter der Maulbeerbäume. Um die Umwelt im Gleichgewicht zu halten, müssen Mischkulturen angelegt werden. (red)