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Ein Demonstrant in Istanbul mit Blair-Maske

Foto: APA/EPA

Istanbul - Mit einer Großkundgebung haben am Sonntag in Istanbul zahlreiche Menschen gegen den Irak-Krieg protestiert. Der Nachrichtensender CNN-Türk sprach von Zehntausenden von Demonstranten. Polizei oder Veranstalter nannten keine Teilnehmerzahlen. Zu der Protestveranstaltung unter freiem Himmel hatten zahlreiche Gewerkschaften, linksgerichtete Parteien und gesellschaftliche Gruppen aufgerufen.

Am Rande der Kundgebung kam es zu Ausschreitungen, bei denen die Polizei Tränengas gegen Steine werfende Demonstranten einsetzte. Laut Umfragen ist die große Mehrheit der türkischen Bevölkerung gegen den Krieg im Irak.

Auch in Spanien haben Zehntausende von Menschen am Sonntag erneut gegen den Krieg im Irak protestiert. In Madrid besuchten nach Angaben der Veranstalter mehr als eine halbe Million Menschen ein Anti-Kriegs-Festival im Zentrum der Hauptstadt, bei dem rund 30 populäre Musiker und Künstler auftraten. Die Polizei bezifferte die Zahl der Besucher auf 15.000. Die Teilnehmer verlangten den Rücktritt von Ministerpräsident Jose Maria Aznar, der die Entscheidung von Amerikanern und Briten zum Angriff auf den Irak unterstützt hatte. Unter den Besuchern waren auch die Parteichefs der Sozialisten und Kommunisten sowie die Führer der großen Gewerkschaften.

Der spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzon kritisierte die spanische Regierung und die USA wegen des Golfkriegs scharf. Angekündigt als einfacher "Bürger Baltasar Garzon" trat der für seinen Einsatz gegen den chilenischen Exdiktator Augusto Pinochet bekannte Richter bei der Protestkundgebung in Madrid auf.

In der Pilgerstadt Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens demonstrierten etwa 50.000 Menschen gegen den Krieg. Dies war eine der größten Kundgebungen in der Geschichte der galicischen Regionalhauptstadt mit knapp 100.000 Einwohnern. In drei spanischen Städten kam es erneut zu Übergriffen mutmaßlicher Kriegsgegner auf Büros von Aznars Volkspartei (PP). In El Vendrell bei Tarragona (Nordostspanien) wurde der PP-Sitz in Brand gesetzt. Bei Bilbao in Nordspanien und Mérida im Südwesten des Landes warfen Unbekannte die Scheiben von PP-Parteibüros ein. (APA/dpa/AP)