Rostow am Don - In Tschetschenien hat die Polizei mehrere Massengräber mit verstümmelten Leichen entdeckt. Wie das Ministerium für Notsituationen mitteilte, wurden drei Massengräber im normalerweise eher friedlichen Bezirk Nadteretschni im Norden der Kaukasusrepublik entdeckt. Die Zahl der Toten wurde nicht genannt.

Den Leichen waren ihre Köpfe und Hände abgetrennt worden, hieß es weiter. Die Köpfe der beiden Toten waren nach Angaben des Ministeriums mit Plastiksäcken umwickelt. Die Leichen hätten Würgemale und ihre Zähne seien eingeschlagen worden.

Menschenrechtsorganisationen belasten Russland

Bereits im Jahr 2001 wurden in Tschetschenien, wo russische Truppen seit dreieinhalb Jahren gegen Rebellen kämpfen, drei Massengräber mit insgesamt rund 100 Toten entdeckt. Menschenrechtsorganisationen machen die russischen Streitkräfte für die Massenhinrichtungen verantwortlich, Moskau hingegen schreibt sie den Rebellen zu.

Am Sonntag wurde in Tschetschenien zudem die Leiche eines erschossenen russischen Soldaten gefunden. Der stellvertretende Kommandeur einer schnellen Eingreiftruppe lag in einem Auto in der Nähe des Dorfes Tsti-Su, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das tschetschenische Innenministerium meldete.

Wie Interfax weiter berichtete, wurde am Sonntag ein Beamter der moskautreuen tschetschenischen Polizei getötet. Eine Bombe sei in der Nähe seines Hauses im Bezirk Schelkowskaja explodiert, meldete Interfax. (APA/ag.)