Berlin - Einer der führenden katholischen Ordensleute in Simbabwe hat schwere Verletzungen der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit in seinem Land beklagt. Die Polizei nehme willkürliche Verhaftungen vor, es komme zu Folter und Entführungen, sagte der Obere der simbabwischen Redemptoristen, Pater William Guri, der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Berlin, wie die Kathpress berichtete. Für Repressionen reiche oft schon der bloße Verdacht, zur Opposition zu gehören. Präsident Robert Mugabe war in den vergangenen Tagen mit äußerster Härte gegen eine Protestwelle der Oppositionspartei MDC (Bewegung für demokratischen Wandel) vorgegangen.

Die Lebenssituation werde auch durch den wirtschaftlichen Niedergang immer schwieriger, sagte Guri. In vielen Teilen des Landes herrsche inzwischen Nahrungsmangel. Viele Menschen seien geschwächt; die Todesrate bei ansonsten undramatischen Krankheiten sei erschreckend hoch. Statt normaler Arbeit sei Schlangestehen nach Nahrungsmitteln für viele zur Hauptbeschäftigung geworden. Der Redemptoristen-Pater appellierte an Europa, sein Land nicht zu vergessen. Es sei entscheidend, dass die Blicke der Welt sich auch auf Simbabwe richteten.

Das Volk habe durch die jüngsten Proteste sowie bei den beiden Nachwahlen in Wahlbezirken der Hauptstadt deutlich gezeigt, dass es einen demokratischen Wandel wolle, so Guri. Die Repression müsse ein Ende haben, damit die Menschen wieder Vertrauen in den Staat finden (APA)