Bild nicht mehr verfügbar.

80 von 108 Wissenschaftern aus Österreich würden ihre Sachen packen und an eine Auslands-Uni wechseln

Wien - Wissenschafter sind beruflich mobil. Das zeigt eine Studie von Edward M. Bergman vom Institut für Regional- und Umweltwirtschaft der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, für die rund 1.800 Wissenschafter an Top-Forschungsuniversitäten der EU (laut Shanghai-Ranking) sowie an österreichischen und Schweizer Universitäten befragt wurden. 75 Prozent der Forscher gaben dabei an, einen Uni-Posten in einem anderen Land zu akzeptieren, falls sie dort bessere Bedingungen vorfinden würden.

Die österreichischen Studien-Teilnehmer liegen dabei genau im Schnitt ihrer Kollegen aus 18 anderen Staaten: 80 von 108 Wissenschaftern aus Österreich würden - "verbesserte Bedingungen" vorausgesetzt - an eine Auslands-Uni wechseln. Etwas anders ist das Bild bei den Wirtschaftswissenschaftern: Hier zeigte nur die Hälfte Bereitschaft zur Mobilität.

Bessere Bedingungen

Unter "verbesserten Bedingungen" verstehen die Wissenschafter vor allem bessere Forschungsmöglichkeiten, höhere Gehälter und Beförderungen - weniger wichtig sind ihnen ein verringerter Publikationsdruck, bessere Sozialleistungen und mehr Kontakte zu Firmen.

Generell zeigten männliche Forscher mehr Bereitschaft zur Mobilität als ihre weiblichen Kollegen. Wissenschafter mit einer hohen Lehrbelastung waren ebenfalls eher bereit, an eine andere Uni zu wechseln.

Von jenen Wissenschaftern, die Bereitschaft zur Mobilität zeigten, wollen rund 40 Prozent ausschließlich an eine Uni in einem anderen EU-Land wechseln. Vier Prozent schließen umgekehrt ein EU-Land explizit aus. Wissenschafter aus Österreich, Großbritannien, Italien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden wollen überdurchschnittlich oft an einer EU-Universität bleiben - diese Gruppe zeigte sich auch weniger ehrgeizig als Personen, die auch für andere Ziele offen sind: Sie bevorzugten seltener bessere Kollegen oder Studenten, suchten weniger häufig bessere Forschungsbedingungen und zeigten weniger Interesse an höheren Gehältern oder prestigeträchtigeren Unis. (APA)