Videostill aus Partisan Songspiel. Belgrade Story (2009) von Chto delat? - Zu sehen ab 19. Jänner im Wiener Open Space.

Foto: Open Space

Wien - Die Tatsache, dass sich die Geschichte aus einem Gefüge paralleler Sub-, Teil- und Individualgeschichten zusammensetzt, dürfte mittlerweile das Bewusstsein der Gesellschaft erreicht haben. Was jedoch die zeitgenössische Geschichtsschreibung des ehemaligen "Ost-Europas" betrifft, stößt man immer wieder auf Tendenzen, die versuchen die Zeitgeschichte der (post)kommunistischen Staaten einfach über einen Kamm zu scheren.

Mit diesem Umstand und der speziellen Situation am Balkan beschäftigt sich nun die Ausstellung re: ex-post im Wiener Zentrum für Kunstprojekte Open Space, die am 19. Jänner 2010 eröffnet wird." Trotz ihres komplexen und sehr spezifischen Charakters wird die jugoslawische Erfahrung des Sozialismus ebenso wie dessen Zusammenbruch oftmals mit denselben Strategien zu erklären versucht, wie dies auch für die restlichen "Ost"-Staaten gilt", schreibt die Kuratorin Luisa Ziaja in einem Begleittext zur Ausstellung. Das Projekt mit dem Untertitel Critical Knowledge and the Post-Yugoslavian Condition untersucht künstlerische Strategien des Neu-Schreibens und -Lesens jüngster Geschichte im post-jugoslawischen Kontext. 

Gezeigt werden Arbeiten der in Petersburg gegründeten Künstlergurppe Chto delat? / What is to be done?, die Videoinstallation Tales of Protest. A Necessity der österreichsichen Künstlerin Nina Höchtl sowie eine Foto-Video-Installation der in Slowenien lebenden Marija Mojca Pungerčar. Die Ausstellung versammelt drei künstlerische Positionen, die die politischen und ökonomischen Bedingungen der Gegenwart mit Potenzialen des Vergangenen verschränken und nach Mitteln ihrer Aktualisierung suchen. (fair)