Zwei französische Fernsehjournalisten und ihre drei afghanischen Begleiter sind im Osten Afghanistans verschleppt worden. Radikalislamische Taliban hätten die fünf Männer am Mittwoch rund 60 Kilometer von der afghanischen Hauptstadt Kabul entführt, sagte eine französische Journalistenkollegin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Der TV-Reporter und sein Kameramann, ihr afghanischer Übersetzer, dessen Bruder und Cousin seien auf der Straße zwischen den Orten Surobi und Tagab überfallen worden.

Der französische Verteidigungsminister Hervé Morin, der am Donnerstag auf Truppenbesuch in Afghanistan war, bestätigte, dass die beiden Franzosen seit Mittwoch verschwunden seien. Sie hätten eine Reportage in der Provinz Kapisa machen wollen, wo die französische Armee stationiert ist. Bisher habe sich noch niemand zu einer mutmaßlichen Entführung bekannt, sagte Morin. Die französische Armee startete eine Suchaktion nach den Männern.

Auch der Arbeitgeber der beiden Journalisten, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt France Télévisions, bestätigte eine Entführung nicht offiziell. Die beiden Männer seien für den Sender France 3 auf einer etwa zweiwöchigen Reportagereise gewesen, erklärte ein Sendervertreter. Sie hätten in Surobi einen Kontaktmann treffen sollen, der sie in Richtung Tagab begleiten sollte. (APA)