Bild nicht mehr verfügbar.

Ob's andere interessiert oder nicht, auf Twitter und Co lässt sich alles mitteilen, was gerade so am Laufen ist.

Foto: Reuters

Der offenbar nicht zu bändigende Drang, der Welt in sozialen Netzwerken mitzuteilen, was man gerade tut (oder nicht), hat 2009 zu manch skurrilen Blüten geführt, die sich auch in Meldungen in den Medien niederschlugen.

Verbrecher und aufgeregte Bräute

Bereits seit einiger Zeit narrt etwa ein aus einem südenglischen Gefängnis entflohener Einbrecher seine Häscher mit Einträgen in dem Freundesnetzwerk Facebook. "Ehrlich, ich bin kein schlechter Kerl", teilt Craig "Lazie" Lynch einer wachsenden Fangemeinde im Internet seit seinem Ausbruch vor drei Monaten mit. Jetzt hofft die Polizei auf das "Gute" in der Community und hat an alle "Facebook-Freunde" von Lynch appelliert, ihr bei der Suche nach ihm zu helfen.

"Stehe gerade am Altar mit @TracyPage, wo sie vor einer Sekunde meine Frau wurde! Muss mich beeilen, Zeit, die Braut zu küssen", informierte Dana Hanna aus dem US-Staat Maryland die Gemeinde des Kurznachrichtendiensts Twitter zwischen seinem Ja-Wort und dem angekündigten Kuss. Ein Kamerazeuge stellte die filmische Szene der "Trauung interrupta" später auf Youtube dem Rest der Welt zur Anschauung.

Klo-Konsul

Dass es auch von Toiletten aus verbreitenswertes Material für soziale Netzwerke gibt, bemühte sich ein Klopapierhersteller zu beweisen. Der Papierstreifen-Produzent hatte in einem Wettbewerb fünf "Restroom Ambassadors" (Häuslbotschafter) auserkoren. Auf ausgewählten New Yorker öffentlichen Toiletten empfingen sie sechs Wochen lang die notdürftigen Gäste mit gebotener Freundlichkeit und posteten ihre Erfahrungen in Schrift und Bild auf Facebook und Twitter. Jugendfrei, versteht sich.

Tierisch

Und in Österreich kam man nicht auf den Hund, dafür auf den Orang-Utan. Primatin Nonja aus dem Tiergarten Schönbrunn wurde (wie berichtet) von einigen Medien als der "erste Affe auf Facebook" zelebriert, weil sie ihre Profilfotos mit einer Digitalkamera selbst schießt.

Warnung

Es wär nicht Amerika, wenn nicht auch vor den Gefahren des zunehmenden Tippens von Tweets und Co vor allem hinterm Lenkrad gewarnt würde. "Die neuen Technologien, die uns Multitasking im Alltag bieten, und die immer populärer werdenden sozialen Netzwerke stellen eine schwer zu widerstehende Herausforderungen dar", meint etwa der Präsident des US-Automobilklubs AAA, Robert Darbelnet. Dem ist nichts hinzuzufügen. (kat, Reuters, DER STANDARD/Printausgabe, 31.12.2009)