Wien - Die kartellrechtliche Genehmigung zur Übertragung der Österreichischen Postbus AG an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist noch nicht gefallen, dennoch verhandeln die ÖBB offenbar bereits über einen teilweisen Weiterverkauf des Unternehmen. Zum Zug zu kommen scheint aber nicht einer oder mehrere private österreichische Busbetreiber, die den Postbus bereits seit längerem umwerben, sondern das internationale Nahverkehrsunternehmen Connex, Tochter des französischen Mischkonzerns Vivendi.

Die Belegschaft in der Österreichischen Postbus AG hat am Freitag ihre Protestbereitschaft gegen die Teilprivatisierung des Unternehmens bekräftigt. "Wir bereiten uns auf den letzten Kampf vor", sagte Postbus-Betriebsratschef Robert Wurm zur APA. Wörtlich wirft der Gewerkschafter der Regierung "Leichenfledderei" vor.

Kommenden Dienstag sollen die Spitzenfunktionäre der Post-Gewerkschaft zusammenkommen und die weitere Vorgehensweise besprechen. Sollten Linien verkauft werden, droht Wurm mit einem neuerlichen Streik. "Dann stellen wir die Arbeit ein", sagt der Gewerkschafter.

Wurm bekräftigte am Freitag Gerüchte, wonach die ÖBB bereits Kontakte mit dem internationalen Nahverkehrsunternehmen Connex aufgenommen haben soll. ÖBB-Personenverkehrschef Ferdinand Schmidt stehe mit Connex bereits im Kontakt. Dies hätten ihm Connex-Vertreter selbst bestätigt, sagt Wurm. Nach Ansicht des Gewerkschafters versuchten die ÖBB "offenbar den Kuchen zu verteilen, noch bevor sie ihn haben".

Die ÖBB bekräftigten dagegen Freitagmittag, dass die ÖBB mit Connex keine Gespräche über den Postbus geführt hätten. (APA)