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Foto: Reuters/Perez

Havanna - Kubas Staats- und Parteichef Fidel Castro hat die USA für die jüngsten Entführungen von zwei Flugzeugen und einer Personenfähre verantwortlich gemacht. Mit ihrer Gesetzgebung würden die Vereinigten Staaten überhaupt erst den Anreiz für solche Taten schaffen, sagte Castro in einer Fernsehrede in der Nacht zum Samstag (Ortszeit). Während Washington offiziell den Krieg gegen den Terrorismus erklärt habe, böten die USA in der Praxis kubanischen Terroristen "Unterschlupf und Privilegien."

Anfang der Woche hatte ein mit Handgranaten bewaffneter Mann ein Flugzeug Antonow AN-24 auf einem kubanischen Inlandsflug in seine Gewalt gebracht. Nach einer Zwischenlandung in Havanna wegen Benzinmangels erzwang er den Weiterflug in die USA. Zwei Wochen zuvor hatten Flugzeugentführer eine DC-3 in die USA entführt. Die Entführung einer Personenfähre scheiterte Mitte der Woche. Das Schiff, das ohne Treibstoff im Meer lieben geblieben war, wurde nach Kuba zurückgeschleppt, die Entführer wurden überwältigt.

Castro kritisierte in seiner Rede, dass die USA Flugzeugentführer niemals nach Kuba auslieferten. Die US-Behörden vergäßen offensichtlich, dass es mit Messern bewaffnete Luftpiraten waren, die die Türme des World Trade Center in New York zum Einsturz brachten.

Der kubanische Revolutionsführer erkannte allerdings an, dass sich der Leiter der ständigen Vertretung der USA in Havanna, James Cason, nach der Flugzeugentführung Anfang der Woche "schnell, effizient und entschieden" verhalten habe. Cason habe dem Luftpiraten gesagt, dass er in den USA bestraft würde. Der Entführer der kubanischen Maschine soll am 16. April in Florida vor Gericht gestellt werden. Ihm drohen 20 Jahre Gefängnis. Die USA hatten nach den beiden Flugzeugentführungen kritisiert, dass Kuba die Passagiere nicht ausreichend kontrolliere. (APA/dpa)