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Mobilkom-Chef Boris Nemsic: "Wir sind ready."

Foto: APA/Archiv

Wien - Zwar war Mobilkom Austria, die nach dem Ausstieg der Telecom Italia seit 28. Juni 2002 wieder zu hundert Prozent im Besitz der Telekom Austria ist, unbestritten immer der heimische Marktführer beim Mobilfunk. Aber zum ersten Mal ist es im Jahr 2002 gelungen, bei den Marktanteilen zu wachsen, um 1,5 Prozent auf 44,4 Prozent. Diesen Anteil hatte die Mobilkom zuletzt im Jänner 2001 gehalten. Dadurch übersprang die Kundenanzahl trotz hoher Marktsättigung "die magische Dreimillionengrenze", sagte Mobilkom-Austria-Chef Boris Nemsic bei seiner Bilanzpressekonferenz.

"Alle Zeichen stehen positiv"

"Alle Zeichen stehen positiv", erklärte Nemsic im Hinblick auf die positiven operativen Ergebnisse aller vier Unternehmen der Gruppe in Österreich, Slowenien, Kroatien und Liechtenstein; ein Ziel, das Nemsic ursprünglich erst für 2004 angekündigt hatte.

Im Gesamtkonzern, der im vergangenen Jahr wie berichtet zum ersten Mal seit dem Börsengang vor drei Jahren einen Nettogewinn von 12,8 Mio. Euro erzielte, ist die Mobilkom damit eindeutig das wichtigste Asset: Zum Umsatz steuerte die Mobilfunktochter mit 1,9 Mrd. Euro 49 Prozent bei, zum Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) mit 660,9 Mio. Euro 43 Prozent. Und das Ebit von 392,1 Mio. Euro war höher als das der TA insgesamt (323,5 Mio. Euro), womit nahe liegt, dass die Mobilkom den Löwenanteil des Nettoverdiensts des Konzerns erwirtschaftete - allerdings wollte Nemsic den Beitrag der Mobilkom zum TA-Nettogewinn nicht bekannt geben.

Der Großteil des Umsatzes (79,7 Prozent) kommt weiterhin aus Österreich, jedoch tragen die drei Auslandsunternehmen inzwischen bereits 20,3 Prozent dazu bei. Die stärkste Tochter ist die kroatische VIPnet, die sowohl nach Ebitda als auch Ebit positiv ist; bei der slowenischen SI.mobil und der kleinen Liechtensteinischen mobilkom wurden positive Ebitda-Ergebnisse erzielt, erklärte Nemsic.

Akquisitionen

"Es ist logisch, über weitere Akquisitionen nachzudenken, aber nur wenn sie profitabel sind", sagte Nemsic. "Wir sind ready, wenn sich die Gelegenheit auftut." Einen wiederholt kolportierten Einstieg in die bulgarische MobilTel, die im Besitz von Josef Taus ist, wollte Nemsic nicht bestätigen, auch wenn "der bulgarische Markt zu uns passt". Insgesamt hat die Gruppe inzwischen 4,5 Mio. Kunden, 3 Mio. davon in Österreich.

Die Investitionen in UMTS werden heuer höher als die bisher insgesamt getätigten 72 Mio. Euro sein. Wann das neue Netz mit neuen Diensten wirklich am Markt starten werde, wollte Nemsic nicht bekannt geben. (spu, DER STANDARD, Printausgabe 3.4.2003)