Wien - Die Zahl der Zivildiener, derzeit im Fokus von Innenministerin Maria Fekter, hat sich in den letzten neun Jahren mehr als verdoppelt. Laut Statistik des Innenministeriums, die der APA vorliegt, wurden heuer 13.122 Zivildienstpflichtige an Trägerorganisationen zugewiesen. Im Jahr 2000 waren es vergleichsweise nur 6.326. Die Zuweisungen sind mit jedem darauffolgenden Jahr stets gestiegen.

Einen besonders großen Anstieg (rund zwölf Prozent) gab es 2006 mit der Verkürzung der Dienstzeit von zwölf auf neun Monate analog zur Verkürzung der Wehrpflicht (von acht auf sechs Monate). Eine Zivildienstreform, die Verwaltung und Zuweisung vereinfachte und damit einen Stau an Wartende auflöste, sorgte 2001 für einen Anstieg der Zuweisungen um ganze 30 Prozent. Die meisten Zivildiener, rund ein Drittel, sind beim Roten Kreuz beschäftigt.

Ins Gespräch gekommen sind die Zivildiener zuletzt durch einen Vorstoß von Innenministerin Fekter, die Missbrauch durch Krankenstände abstellen will. Konkret sollen die jungen Männer den Krankenstand einarbeiten. Dauert er über drei Tage hinaus, dann soll sich der Zivildienst um die Fehlzeit verlängern. Fekter beruft sich dabei auf entsprechende KIagen der Trägerorganisationen. Diese wollten zuletzt allerdings von derartigen Problemen nichts wissen. Schwierigkeiten mit Krankenständen gebe es nicht, im Gegenteil, man sei mit dem Einsatz der Zivildiener sehr zufrieden, heißt es bei Rotes Kreuz, Volkshilfe, Neustart, Hilfswerk und Caritas. (APA)