Tel Aviv/Gaza - Am ersten Jahrestag des Beginns der dreiwöchigen israelischen Gaza-Offensive sind mehr als zwanzig Demonstranten an der israelischen Grenze zum Gazastreifen festgenommen worden. Der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld bestätigte am Sonntag, es habe eine Demonstration am Rande des von der radikalen Hamas kontrollierten palästinensischen Gebiets gegeben. Nach Ausschreitungen seien etwa 20 Demonstranten in Polizeigewahrsam genommen worden. Sie würden gegenwärtig befragt.

Im Verlauf der israelischen Gaza-Offensive waren mehr als 1400 Palästinenser getötet und über 5000 weitere verletzt worden. Internationale Menschenrechtsorganisationen haben Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die israelische Armee reagierte damit auf palästinensische Raketenangriffe aus dem Gazastreifen, durch die in Südisrael 13 Israelis ums Leben gekommen waren. Der israelische Friedensaktivist Haggai Matar teilte am Sonntag mit, etwa 25 Demonstranten seien mit Leitern in Richtung Gazastreifen unterwegs gewesen. Sie forderten ein Ende der mehr als dreijährigen Blockade des Palästinensergebiets. Sie hätten vergeblich von israelischen Sicherheitskräften in Grenznähe gefordert, sie in den Gazastreifen einreisen zu lassen. "Die israelischen Aktivisten sind einem Aufruf der Einwohner des Gazastreifens an die internationale Gemeinschaft nachgekommen, die Blockade mit einer Aktionswoche zu durchbrechen", teilte Haggai Matar mit.

Hilfsgüter-Konvoi steckt fest

Ein von dem britischen Unterhausabgeordneten George Galloway angeführter Solidaritätskonvoi für die Bevölkerung im Gazastreifen steckte unterdessen im jordanischen Rotmeer-Hafen Akaba fest. Die 210 Lastwagen mit Hilfsgütern dürften nicht mit der Fähre im ägyptischen Sinai-Hafen Nuweiba anlegen, erklärten Teilnehmer in Akaba. Ägypten hatte am Freitag erklärt, dass Hilfslieferungen für Gaza nach den geltenden Bestimmungen im entfernten ägyptischen Mittelmeerhafen El-Arish abgefertigt werden müssten. Der Konvoi, der von 450 Aktivisten aus 17 Ländern begleitet wird, hätte an diesem Sonntag an der Gaza-Grenze bei Rafah eintreffen sollen. (APA)