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Die Fans der Wiener Austria werden künftig eingenetzt, ausgesiebt und ihre Vorsängeranlage abgedreht.

Foto: APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER

Wien - Der Austria ist der Kragen geplatzt. Der Wiener Fußballverein geht nach den jüngsten Entgleisungen des violetten Anhangs im Europa League Spiel gegen Athletic Bilbao in die Offensive. "Genug der Eskalationen, jetzt werden deutliche Maßnahmen gesetzt!", verkündet der Klub auf seiner Homepage und führt die geplanten Maßnahmen an:

  • Vor die Osttribüne wird ein Netz gespannt.
  • Die Mikroanlage der Osttribüne wird deinstalliert.
  • Es gibt ab sofort keine finanziellen Förderungen mehr für Fanfahrten oder Choreographien.
  • Bestimmte Fangruppen bzw. deren Mitglieder werden zur Gänze ausgeschlossen.
  • Wer auf der Osttribüne ein Jahres-Abonnement hat und sich dort nicht mehr wohl fühlt, kann sein Abo zurückgeben oder auf eine andere Tribüne wechseln (ab 18. Jänner 2010 möglich, Detailinfos folgen).
  • Ab der Frühjahrssaison 2010 gibt es eine massive Verschärfung der Zutrittskontrollen auf der Osttribüne.
  • Ab dem Sommer 2010 gibt es nur noch personalisierten Abo- und Kartenverkauf auf der Osttribüne, das Detailkonzept wird gerade erarbeitet.
  • Das Fanzentrum wird geschlossen, das Fanprojekt in der bisherigen Form wird beendet.
  • Die Fanarbeit wird komplett neu strukturiert.

Die Austria musste allein 2009 mindestens 135.000 Euro an Strafen für das Fehlverhalten ihrer Fans an Liga und UEFA bezahlen. Das Vereinsbudget für Fanarbeit liegt laut eigenen Angaben zudem bei über 200.000 Euro pro Saison.

Taten statt Warten

In Favoriten glaubt man nicht mehr an ein Gelingen des Dialogs. "Mit Worten konnten wir einige der internen Probleme nicht lösen, also müssen wir anders handeln!", sagt Vorstand Markus Kraetschmer. Nun wird eingenetzt, ausgesiebt und abgedreht. "Wir werden erst Ruhe geben, wenn alle schwarzen Schafe aus der Austria-Familie aussortiert sind", verspricht der Manager und beteuert, "Das sind keine leeren Worte oder Drohungen." (red, derStandard.at)